Zukunft mitgestalten

Leipzig (jak) - Am 19. September 1847 wurde die erste Trinitatiskirche in Leipzig von Bischof Josef Dittrich geweiht. Auf den Tag genau 150 Jahre später feierte Bischof Joachim Reinelt zusammen mit der Propsteigemeinde, den heutigen und vielen ehemaligen Seelsorgern einen festlichen Gottesdienst

Er war der Auftakt für ein Wochenende, das ganz im Zeichen dieses Jubiläums stand. In seiner Ansprache erinnerte der Leipziger Propst, Günter Hanisch, daran, daß bereits vor Fertigstellung der Kirche die katholische Gemeinde Gastrecht in einer evangelischen Kirche fand, so wie es auch nach der Zerstörung der Trinitatis- und später der Universitätskirche der Fall war. Für das 19. Jahrhundert war dieses gemeinsame Zeichen jedoch die Ausnahme. Bischof Joachim Reinelt betonte, daß die Zeit der Einweihung von tiefen Umbrüchen in der Gesellschaft begleitet wurde. Es sollte ein Jahrhundert des Fortschritts über die Menschen gebracht werden, von dem nicht wenige meinten, daß es ein Jahrhundert der Loslösung von Gott sein müsse. Die Folgen, so der Bischof, waren die Verelendung weiter Teile der Bevölkerung, Kriege und brutale Menschenvernichtung. Jetzt solle eine Jahrhundert kommen, in dem wirklicher Fortschritt bemerkbar sei. Joachim Reinelt lud die katholischen Christen der Propstei dazu ein, sich aktiv an dessen Gestaltung zu beteiligen

Zum Jubiläum wurde eine kleine Schrift zur Leipziger Kirchengeschichte von Johann Neudert vorgestellt. Sie trägt den Titel: "Katholische Kirche Leipzig seit 1710 und Propsteigemeinde". Es ist die erste neue schriftliche Abhandlung, die letzte erschien 1897 zum 50. Kirchweihfest und ist nur noch in wenigen Exemplaren im Umlauf. Die neue Broschüre ist über das Propsteipfarramt, Otto-Fuchs-Straße 5 bis 7 in 04105 Leipzig zu beziehen, Tel. 0341 / 98 00 635. Sie kostet 15 Mark