Dank für Treue im Glauben
1100. Eichsfeldjubiläum
Dingelstädt (gh) - Zu einem beeindruckenden Bekenntnis zur Heimat wurden die Eichsfeldtage vom 12. bis 14. September in Dingelstädt. In einem Grußwort hatte Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) Zusammenkunft und Zusammenhalt als sehr wichtige Markenzeichen echter Eichsfelder gewürdigt. Dies wurde bei den Festtagen aufs beste demonstriert
So wurden diese Tage ein echtes Fest der Lebensfreude. Bewußt wurden die Eichsfeldtage im Jubiläumsjahr auf das Wochenende der "Wallfahrt zu Maria im Busch" gelegt. Seit Jahrhunderten kommen Wallfahrer zum Gnadenbild der Gottesmutter in der Dingelstädter MarienKirche. Am Samstagabend feierten die Gläubigen zusammen mit Bischof Joachim Wanke und Weihbischof Hans-Reinhard Koch die Marienvesper. In seiner Predigt hob Bischof Wanke hervor, wie wichtig es sei, daß sich die Eichsfelder zu ihrer reichen Geschichte bekennen und sich in den vergangenen Monaten an ihre geistigen und geistlichen Wurzeln erinnert haben. Er rief die Wallfahrer auf, sich in der Gesellschaft dort zu engagieren, wo der einzelne gebraucht wird. Für im Glauben lebendige Christen dürfe die Redewendung "Es geht schon alles seinen Gang" nicht gelten. Das Beispiel Mariens könne dazu ermutigen, mehr als das Gebotene zu tun. "Was uns fehlt", so der Bischof, "ist die Bereitschaft, sich einzubringen, auch wenn nicht öffentlich und feierlich Danke gesagt wird." Dieses Jubiläum möge bei den Eichsfeldern die Bereitschaft wecken, einen weiten und offenen Horizont zu behalten. Nach der Vesper zogen die Wallfahrer in einer Lichterprozes-sion durch die mit Blumen geschmückten Straßen um die Marien-Kirche
Am Sonntagmorgen feierten vor der Marienkirche etwa 6000 Wallfahrer, unter ihnen BundesFamilienministerin Claudia Nolte (CDU) und Ministerpräsident Vogel, gemeinsam mit dem Hildesheimer Bischof Josef Homeyer, Bischof Wanke und Weihbischof Koch die Eucharistie. In seiner Predigt versicherte der Hildesheimer Bischof seinen Zuhörern, der "Fels Kirche" stehe nicht gegen die Gesellschaft sondern für eine zukunftsfähige und diakonische Gesellschaft. Homeyer bezeichnete das Eichsfeld als "Fels im Glauben zu allen Zeiten". Das Fest sei deshalb auch ein Tag, nach dem Woher und Wohin zu fragen. Der Bischof dankte den Eichsfeldern für ihre Treue im Glauben
Höhepunkte der Festtage mit einer Vielzahl von Veranstaltungen war der große Festumzug mit 5000 Teilnehmern, etwa 200 Verbänden und Vereinen. 30 000 Besucher säumten die Straßen
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 28.09.1997