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Aus der Region

Zeit in der hektischen Krankenhaus-Maschinerie

Krankenhausseelsorgerin Barbara Haas

Barbara Haas ist leicht zu finden: Jeder, der Haus 39 der Magdeburger Uni-klinik betritt, geht automatisch an ihrem Zimmer vorbei. Und wenn der Raum leer ist - was bei ihrer Arbeit als Krankenhausseelsorgerin - nicht selten vorkommt, kann ihr unter der Magdeburger Nummer 6 71 4016 eine Nachricht hinterlassen. " Ich melde mich auf jeden Fall", versichert sie. Aber auch der Schwester oder dem Arzt kann der Wunsch nach einer Seelsorgerin mitgeteilt werden

Mit Barbara Haas wird erstmalig im Bistum Magdeburg die Stelle als katholische Klinik-Seelsorgerin von einem staatlichen Träger finanziert. Seit Mitte September begleitet die 45jährige zusammen mit drei evangelischen Kolleginnen Patienten der Klinik. Die aus Halle stammende Barbara Haas war 24 Jahre als Gemeindereferentin für das Bistum Magdeburg tätig. Erste Erfahrungen in der Krankenhausseelsorge machte sie während der vergangenen vier Jahre in Wolfen. Sie ist Nachfolgerin von Brigitte Rosner, deren Seelsorgestelle noch kirchlich finanziert wurde

Die meiste Zeit verbringt Barbara Haas an Krankenbetten. Als eine, die selbst lange Zeit in Kliniken liegen mußte, weiß sie, was vielen Patienten wichtig ist: "einfach nur da sein, wenn mich jemand braucht. Ich komme als Mensch, der Zeit hat und nicht in die Krankenhaus-Maschinerie eingebunden ist." Dabei gehe es ihr "nicht im Geringsten darum, jemanden katholisch zu machen. "Ich frage nicht einmal danach, ob er oder sie getauft ist." Barbara Haas geht zu jedem, der es wünscht. Sie will begleiten und helfen. Sie möchte durch ihre Arbeit helfen, daß "der ganze Mensch mit Leib, Geist und Seele" gesund wird. Sollte das einmal nicht möglich sein, unterstützt sie den Betroffenen zumindest dabei, die neue Situation anzunehmen. Die Seelsorgerin akzeptiert es aber auch, wenn einer "mich nicht braucht oder keine Lust zu reden hat". Sie will sich nicht aufdrängen

Frau Haas freut sich, daß auch die Klinikleitung erkannt hat, wie heilsam Seelsorge im Krankenhaus sein kann: "Ein tolles Zeichen dafür ist, daß jede der vier Seelsorgerinnen hier ein eigenes Zimmer bekommen hat.

Wer Krankenhausseelsorge für wichtig hält und bereit ist, ehrenamtlich mitzumachen, sollte sich an die Krankenhausseelsorger in seinem Dekanat wenden

tdh/pbm

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 41 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 12.10.1997

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