Umfrage
beim "Tag des Ehrenamtes" in Cottbus
Ehrenamtliche aus dem Raum Cottbus übernehmen in der Kirche ganz unterschiedliche Aufgaben. Eines aber ist ihnen gemeinsam: Sie arbeiten unentgeltlich. Der Tag des Herrn wollte von einigen der freiwilligen Helfer wissen, warum sie sich engagieren und ob sie für ihren Einsatz Wertschätzung erfahren:
Ulrich Constantin, Cottbus: Ich bin Schriftführer bei der Katholischen Arbeitnehmerbewegung in Cottbus, leite einen Kreis christlicher Eisenbahner, helfe mit, den Pfarrbrief zu erstellen, und betreue die Seniorengruppe "60 plus/minus" mit. Ich engagiere mich, weil Beten allein zu wenig ist. Mir erscheint es wichtig, Christen, die am Rande der Gemeinde stehen, zu integrieren. Zum Beispiel kommen zu den christlichen Eisenbahnern einige, die man nie im Gottesdienst sieht. Anerkennung erfahre ich schon für meine Arbeit. Zum Beispiel hat unser Pfarrer immer ein offenes Ohr, wenn ich mit einem Anliegen zu ihm komme.
Edith Schmidt, Peitz: Ich mache seit 40 Jahren die Kirche sauber und backe regelmäßig Kuchen für die Aussiedler, die zum "Nachmittag der Begegnung" in die evangelische Kirche kommen. Mit meinem Einsatz möchte ich zum Zusammenhalt der Kirche beitragen. Anerkennung will ich dafür gar nicht haben, bekomme sie aber schon. Beispielsweise haben uns die Aussiedler mal eingeladen und russische Gerichte für uns gekocht.
Cäcilia Störch, Forst: Ich spiele ehrenamtlich die Orgel. Als Kind habe ich Klavier gelernt. In meiner Wohnung war kein Platz für ein Klavier, aber ich wollte üben, und in der Kirche hatten sie niemanden, der die Orgel spielen konnte. Da habe ich mir gedacht: Da kann ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Anerkennung bekomme ich, wenn Gemeindemitglieder sagen: "Das hast du gut gemacht!" oder wenn sich der Pfarrer bedankt.
Günter Fiedler, Cottbus: Ich bin seit 30 Jahren Diakonatshelfer. 15 Jahre habe ich mit meiner Frau Gertrud Gemeindemitglieder im Altenheim besucht. Ich bin damit groß geworden, mich in der Kirche zu engagieren. Schon
als Schuljunge musste ich beim Wasserschleppen helfen, damit meine Mutter die Kirche saubermachen konnte. Anerkennung brauche ich keine. Meinen Einsatz dankt mir der liebe Gott.
Claudia Benke, Cottbus: Ich bin Caritashelferin. Wir besuchen alte und kranke Menschen zum Geburtstag und vor Feiertagen. Anerkennung ist nicht der Grund, weshalb ich mich engagiere. Ich mache das aus mir heraus, nicht weil ich irgendetwas erwarte. Wenn sich die alten Menschen freuen, ist mir das mehr wert, als wenn der Pfarrer sagt: "Vielen Dank."
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 11.10.2001