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Bistum Erfurt

"Der beste Bauherr aller Zeiten"

Neues Gemeindehaus für St.-Severi-Gemeinde

Erfurt (ck) - Allen Grund zur Freude hatten kürzlich Gemeindemitglieder und Pfarrer Franz-Josef Wokittel von der Erfurter Pfarrei St. Severi: Nach jahrelanger Planungs- und Bauzeit wurde am 26. Oktober das neue Gemeindehaus auf dem Erfurter Domberg an die Gemeinde übergeben. Bischof Joachim Wanke weihte den Neubau nach einem Festgottesdienst offiziell ein

Das neue Gemeindehaus wird durch einen kleinen Hof mit dem benachbarten Bonifatiusturm und dem angrenzenden, aus der Barockzeit stammenden Pfarrhaus mit der Pfarrerwohnung verbunden. Die Gesamtkosten betrugen 2,5 Millionen Mark. Sie wurden durch das Bistum Erfurt, Eigenmittel der Gemeinde und eine Spende des Bonifatiuswerkes in Höhe von 740 000 Mark aufgebracht

Architekt Walter Gudernatsch erinnerte an die ausführliche und zuletzt fruchtbare Diskussion, die den Bau begleitet hatte. Unaufdringlich reihe sich das neue Gebäude nun in die historische Bauzeile auf dem Domberg ein. Das Gemeindehaus erwecke den Eindruck, als stünde es schon immer da

"Es ist wichtig und richtig, daß auf dem Domberg auch die zeitgemäße Architektur ihre Spuren hinterläßt", stellte Pfarrer Wokittel fest, der mehrer Monate auf einer Baustelle leben muße und nun in das renovierte Pfarrhaus einziehen kann. Acht Jahre hätten Vorbereitung, Planung und Bau gedauert. Eine viel längere Geduld sei jedoch nötig gewesen, bis die Träume und Wünsche der Gemeinde Wirklichkeit wurden. Viele hätten zur Realisierung beigetragen durch ihre Gebete, guten Gedanken, durch Rat und Tat und durch Spenden. Pfarrer Wokittel bedankte sich dafür bei allen

Ein Leitgedanke des Neubaus, so Architekt Walter Gudernatsch, sei gewesen: "40 Jahre wirkte die Kirche im Verborgenen, jetzt soll sie erstrahlen." So wurde in die Außenwand des Gemeindehauses zum Domplatz hin die vorgelagerte Terassenmauer aus Kalkstein aufgenommen und die Wand zur Altstadt durch ein großes Fenster geöffnet. Zu Dom und Severi hin besitzt das Gebäude keine Wand. Ein großes Panoramafenster gibt den Blick auf die gotischen Kirchen in der unmittelbaren Nachbarschaft frei

Im Inneren sind ein Gemeindesaal für 70 Personen und ein Unterrichtsraum im Gartengeschoß entstanden. Im Gewölbe des Bonifatiusturmes soll noch ein Jugendkeller ausgebaut werden, der bereits in Eigenleistung durch die Severi-Jugend vom Schutt der Jahrhunderte befreit wurde. Für Besucher werden im unteren Bereich des Gemeindehauses künftig öffentliche und behindertengerechte Toiletten zur Verfügung stehen

Pfarrer Wokittel wurde von allen Beteiligten für seine konstruktive Zusammenarbeit gedankt. Architekt Gudernatsch bescheinigte ihm, "der beste Bauherr aller Zeiten gewesen zu sein". Daß Pfarrer Wokittel "trotzdem bei seiner Gemeinde bleiben darf und nicht etwa Bistumsbauleiter wird", versprach Bischof Wanke den Gemeindemitgliedern und den Gästen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 45 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 09.11.1997

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