Gewinnerin bekam eine Gans
Martinsumzug in Greußen
Greußen (ep) - Sein Bild prägt das Wappen der kleinen Stadt am Nordrand des Thüringer Beckens: Das 4500 Einwohner zählende Greußen hat den berühmten Martin von Tours zum Stadtpatron. Ein zusätzlicher Grund, sich am Vorabend seines 1600. Todestages zu einem Martinszug durch die Stadt zu versammeln
Ausgangspunkt war die katholische Kirche. Hier führten Kinder der evangelischen Christenlehregruppe unter Leitung von Katechetin Gabriele Müller ein Martinsspiel auf. Auf dem Pfarrgrundstück hatten katholische Gemeindemitglieder einen Marktstand eröffnet, an dem Produkte des Weltladens Erfurt und Erzeugnisse zugunsten des Deutschen Aussätzigenhilfswerkes angeboten wurden. Stände mit kulinarischem Angebot waren hingegen vor der evangelischen Martinskirche aufgebaut
Von der katholischen Kirche aus ging es mit Laternen und Fackeln quer durch die Greußener Innenstadt. An dem Zug, der von Landwirt Andreas Ziegeldecker - als Martin verkleidet - mit seinem Pferd Shayla angeführt wurde, beteiligten sich an die 1000 Greußener. In der evangelischen Kirche angekommen, wurde erst einmal das bekannte Martinslied "St. Martin, St. Martin ..." angestimmt. Diplom-Theologin Hanna Kelpin von der evangelischen Gemeinde erinnerte an Martin Luther, der am Martinstag getauft wurde. Um wie Martin mit den Armen zu teilen, wurde an diesem Abend eine Türkollekte gehalten. Judith Giesel aus Nordhausen stellte zuvor das Projekt vor, für das gesammelt wurde und dessen Leiterin sie ist: den "Club Caritas", einen Treff für Kinder und Jugendliche in Nordhausen
Eine besondere Attraktion gab es am Ende der Martinsfeier: In der Greußener Anzeigenzeitung hatte Pfarrer Werner Ciopca von der St.-Marien-Gemeinde die Kinder zur Teilnahme an einem Preisrätsel eingeladen. Sie sollten wenigsten drei Unterschiede zwischen zwei identisch scheinenden Martinsdarstellungen herausfinden. Den Hauptpreis, eine lebende Gans, gewann Isabell Klötzke aus Greußen
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 16.11.1997