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...am 8. Juli 1951

Damals

In einer der Ausgaben 7/8 des Tag des Herrn findet sich ein Text, der von seiner Art sehr an eine Rubrik erinnert, die wir heute in unserer Zeitung haben, das "Aus der Redaktion" auf Seite 12. Unter der Überschrift "Liebe Familie N.!" schreibt ein Redaktionsmitglied der ersten Stunde

Als wir dieser Tage zu einer stillen Andachtsstunde in der Kirche beieinander waren, gingen meine Gedanken zu Ihnen. Ich mußte an unser Gespräch zu Pfingsten denken und daran, wie einsam wir da waren mitten unter Menschen, denen Pfingsten nicht viel mehr war als eben nur zwei freie Tage. Aber waren und sind wir wirklich allein? Schon auf dem Heimweg in der Stille des Abends ging mir etwas auf von dem, was Kirche ist, und von unserem Geborgensein in ihr, gleich in welcher äußeren Umgebung wir leben. Und wieder mußte ich an unser Gespräch und an diesen Heimweg denken, als wir hier in der Kirche für die Einsamen und Verlassenen in der Diaspora beteten. Also doch nicht allein. Und wie oft gehen unsere Gedanken in die einsamste Diaspora, wenn wir am Kirchenblatt arbeiten. Immer wieder wollen wir versuchen, aus der Vereinsamung herauszulösen, auch dadurch, daß wir immer wieder Anregung und Anleitung geben zum Hausgottesdienst, wie ihn manche Familien schon lange halten, wenn der Weg zur Kirche zu weit ist

Vielleicht wagen Sie sich - und auch viele andere, die unser Blatt lesen - noch nicht an die geprägte Form eines Hausgottesdienstes. Aber vielleicht schließt es die Herzen füreinander auf, wenn Sie einmal damit beginnen (im Kreise der Familie oder mit anderen zusammen), ganz ruhig und schlicht und nicht zu schnell einmal den Leitartikel dieser Nummer vorzulesen, und dann einmal über das sprechen, was Sie selbst erlebten an Güte oder an Herzenshärte. Wir wollen dabei aber niemals hart sein in unserem Urteil über andere. Wir wissen ja nicht, wieviel Leid der andere in sich trägt, auch wenn er noch alles besitzt oder wie er selber gerne anders sein möchte, als er ist

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 48 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 30.11.1997

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