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Bistum Görlitz

Altarweihe mit Jugend-Erinnerungen

Restaurierung der Christus-König-Kirche Luckau

Luckau (dw) - Die Weihe eines neuen Altares in der Luckauer Christus-König-Kirche war für den Görlitzer Bischof Rudolf Müller am vergangenen Sonntag mit vielen Erinnerungen verbunden: Er selbst hatte nach dem Zweiten Weltkrieg als Heimatvertriebener gemeinsam mit seinen Eltern in Luckau neue Heimat gefunden. Die kleine katholische Kirche der Stadt habe daran einen beträchtlichen Anteil gehabt, erzählte der Bischof der Festgemeinde

Im Angesicht von Altar und Kreuz sei er in einer zunehmend atheistischer werdenden Gesellschaft im Glauben gestärkt worden. Schließlich habe er an dieser Stelle auch seine Berufung zum Priestertum gefunden

Die in den 30er Jahren erbaute Kirche entsprach in ihrem Baustil anderen Christkönigs-Kirchen dieser Zeit: Der Blick des Kirchenbesuchers wurde emporgelenkt zur Christkönig-Darstellung und zum Altar, der auf sieben Stufen stand. Kardinal Adolf Bertram hatte diese Kirche am 20. November 1935 konsekriert. Nach dem zweiten Vatikanischen Konzil entsprach diese Altarraumgestaltung nicht mehr den liturgischen Erfordernissen. Jahrelang lebte die Christus-König-Gemeinde mit einem Provisorium. Im Zuge von umfassender Sanierung wurde nun ein neuer, kleinerer Altar geschaffen, zu dem nur noch zwei Treppenstufen führen

Nach Entwürfen eines Luckauer Diakonatshelfers wurde der Kirchen-Innenraum von Tabernakel und Ambo über Türen und Fensterverglasung bis hin zum Fußboden ganz neu gestaltet. Bisher war der Gemeinderaum durch eine Falttür vom Gottesdienstraum abgetrennt

Jetzt steht eine feste Mauer zwischen beiden Räumen. Von der Pfarrgemeinde in Ruhland haben die Luckauer Katholiken einen Beichtstuhl bekommen. Bei zahlreichen Renovierungsarbeiten haben Gemeindemitglieder mit Hand angelegt. Unter anderem überarbeiteten Männer der Gemeinde die 17 Kirchenbänke

Mit rund 130 000 Mark fördert das Land Brandenburg die Sanierung. Dank dieser Fördermittel war es möglich, die Dächer des Kirchenschiffs und des Kirchturms neu zu decken. Außerdem sind Dachstuhl und Dachentwässerung saniert worden. Der gesamte Dachbereich benötigte Holzschutz und Wärmedämmung. Bereits im vergangenen Jahr war das Pfarrhaus renoviert worden

In der Bauphase der Kirche hatten die evangelischen Christen Luckaus den Katholiken für ihre Gottesdienste Gastfreundschaft gewährt

Bischof Müller segnete zu Beginn des Festgottesdienstes den Grundstein der Kirche. Bei dieser Gelegenheit wurde dort eine weitere Urkunde eingelegt. Während die Christus-König-Kirche in der Urkunde aus dem Jahr 1935 nur als "Kapelle" bezeichnet wird, ist in der zweiten Version jetzt von einem "Gotteshaus" die Rede

Ambo und Tabernakel wurden ebenfalls gesegnet, bevor die feierliche Zeremonie der Altarweihe begann. In seiner Predigt zeigte der Görlitzer Bischof eine Verbindung zwischen den Opferaltären älterer Religionen und der Bedeutung des Altares im Christentum. Jesus Christus sei selbst zum Altar und zum Opfer geworden

Rudolf Müller ermutigte die Gemeindemitglieder, auf dem Wege zum Altar ihrer Kirche auch ihr eigenes Leben mitzubringen. Wer die Lasten und die Freuden des Lebens Gott übergebe, könne darauf vertrauen, daß er alles zum Guten hin verwandele

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 49 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 07.12.1997

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