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Aus der Region

Und in der Nähe lagerten Hirten

Anregungen für die Adventszeit in der Familie (Teil 3)

Gemeinsam mit Maria durch den Advent - dazu lädt in dieser Woche wieder der Ökumenische Kindergarten in Nordhausen ein

In der letzten Woche sind wir mit Maria und Josef in der Stadt Betlehem angekommen. Wir haben uns an die Wortes des Propheten Jesaja erinnert: "Seht, die Jungfrau wird empfangen... und sein Name wird sein Immanuel, das heißt ,Gott mit uns'.

Noch ist Zeit bis zur Ankunft des Herrn, noch rufen wir nach ihm und bereiten uns auf sein Kommen vor. In unserem Kindergarten sollen uns dabei die Hirten auf den Feldern in der Nähe von Betlehem helfen. Zu ihnen führt uns jetzt unser Weg. Wir bauen mit Hilfe von grünen Tüchern die Weiden für die Schafe. An jedem Tag dieser Woche wird den Kindern ein Hirte vorgestellt. Sie erfahren, Hirt zu sein, ist nicht leicht. Ein guter Hirt übernimmt Verantwortung und Fürsorge für die ihm Anvertrauten

Schafe zu hüten, muß gelernt sein. Ist es nicht unvorstellbar, den ganzen Tag und manchmal auch die Nacht ohne "ein Dach über dem Kopf" auszukommen? Hirten leben im Einklang mit der Natur, sie haben Achtung vor ihr und verstehen es, sie sich nutzbar zu machen

Da sind die saftigen Wiesen und Weiden, zu denen sie die Herden führen, die Kräuter und die Wurzeln, die sie kennen, um daraus zum Beispiel Salben zu bereiten. Da sind auch die kleinen Bäche, deren Quellen sie finden. Jeder von uns ist berufen, Hirt zu sein, zu hüten und für das Leben anderer Sorge zu tragen. Ein guter Hirt hat väterliche und mütterliche Züge zugleich. Mütterlich ist er, wenn er sich um den Stall kümmert, Nahrung besorgt, Wunden verbindet. Väterlich zeigt er den Weg, gibt Orientierung und Schutz. Im Psalm 23 beten wir zu Gott als unserem Hirten. Ein Gott, der Vater und Mutter zugleich ist. Ist das nicht schön? Haben Sie nun Lust, die Hirtenwiesen auch in Ihrem Adventsbild rund um die Stadt Betlehem entstehen zu lassen

Grüne Tücher oder auch Servietten können als Weiden dienen. Hirten und Schafe gehören sicher zu Ihren Krippenfiguren. Wenn nicht, können Sie diese auch aus Papier, Pappe, Wolle, Filz, Stoff... basteln. Oder gestalten Sie einfach Puppen Ihrer Kinder um. Eine gemalte Schafherde kann auch den Zweck erfüllen

Viele Gedanken zu den Schafen und Hirten lassen sich leicht auf uns Menschen übertragen. Auch uns ist so unendlich viel anvertraut - die Kinder und die Alten, der Partner, die Kollegen, die Freunde. Bemerken wir es, wenn jemand unsere Aufmerksamkeit brauch? Nehmen wir uns Zeit, um Wunden zu heilen? Sind wir uns unserer Hirtenrolle bewußt

Schauen wir in die Natur, die Schöpfung - auch sie wurde uns anvertraut. Achten wir auf sie? Spüren wir die Lebensweisheit in ihr? Pflegen wir sie

Nehmen Sie sich einmal vor, mit der Familie einen Spaziergang zu machen. Durch die Stadt, das Dorf oder über die Felder, um einfach in der Natur zu sein. Dieser kleine Ausflug kann auch im Adventskalender angekündigt werden. Vielleicht können Sie ein wenig von der Ruhe und dem Gleichmaß der Natur spüren und es gelingt Ihnen, ebenso wie die Hirten, die Natur als unseren Freund und Partner anzunehmen

Margit Klodt / Irene Strietzel

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 50 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 14.12.1997

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