Geschenke auspacken auf drei Tage verteilen
Anregungen für die Advents- und Weihnachtszeit in der Familie (Teil 4)
Der Ökumenische Kindergarten in Nordhausen hat die Tag des Herrn-Leser unter dem Motto "Mit Maria unterwegs" durch die Adventszeit begleitet. Im letzten Teil der Reihe Anregungen für die letzten Tage des Advent und die Weihnachtszeit
Wir Kinder und Erzieherinnen des Ökumenischen Kindergartens in Nordhausen haben uns gemeinsam mit Ihnen auf den Weg begeben, der Maria und Josef nach Betlehem führt. Wir haben ihn gestaltet und uns an verschiedenen Orten Zeit zum Verweilen genommen: im Haus der Maria, beim Besuch der Elisabet, in Betlehem und auf den Hirtenfeldern. Nun führt uns der Weg zu einem kleinen Stall in der Nähe der Stadt Betlehem. Um Ihr Bild zu vervollständigen, können Sie diesen mit Stöcken, Tüchern und vielem mehr entstehen lassen
Da unser Kindergarten während der Weihnachtstage geschlossen ist, werden wir unsere Krippenlandschaft gemeinsam mit den Kindern erst im Januar zum Dreikönigsfest vollenden. In unserem Stall wird zu dieser Weihnacht keine Krippe, sondern eine Wurzel zu sehen sein. Die Wurzel - der "Baumstumpf Isais" (Jes 11,1). Sie ist die Mitte unseres Bildes und in ihr findet das Kind Jesus seinen Platz. Es heißt: "Aus ihr wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus ihren Wurzeln bringt Frucht" (Jes 11,1). Gemeinsam mit den Kindern schmücken wir die Wurzel mit Rosen und bringen dem Kind von Betlehem die Ehre. Wir können uns verbeugen, niederknien und zu ihm beten. In dem alten Lied "Es ist ein Ros entsprungen..." singen wir noch einmal von dem Reis, das aus der Wurzel hervorbricht
Am Heiligen Abend wird sich jeder von uns mit seinen Angehörigen um die Krippe versammeln. In jeder Familie werden eigene Traditionen und Bräuche gepflegt, die die Abläufe und Atmosphäre des Abends ausmachen. Für unsere Kinder sind diese Traditionen Besonderheiten, in denen sie Geborgenheit, Liebe und Halt erfahren und so die Bedeutung der Geburt Christi erahnen können
Das Schönste für die Kinder sind sicher die Geschenke. Leider sind es derer oft so viele, daß den Kindern keine Ruhe bleibt, diese bewußt auszupacken, zu bewundern, auszuprobieren. Weihnachten, das ist nicht nur der Heilige Abend, sondern auch der erste und zweite Feiertag. Überlegenswert ist, ob wir nicht einmal versuchen sollten, das Geschenke-Auspacken auf diese drei Tage zu verteilen, um nach und nach in gemütlicher Runde die Päckchen zu "entdecken"
In unserem Kindergarten halten wir es so, daß sich vor dem Fest niemand beschenkt. Die Kinder nehmen die für die Eltern vorbereiteten Geschenke mit nach Hause. Wir denken, Weihnachten beginnt mit dem Heiligen Abend in jeder Familie. Wenn wir uns dann am Fest der Heiligen Drei Könige wiedersehen, werden die drei Könige nicht nur das Kind im Stall beschenken, sondern auch für die Kinder Spielzeug und andere Überraschungen bringen
Wir wünschen Ihnen für die weihnachtliche Zeit die Gemütlichkeit eines kleinen warmen Stalls, die Ruhe und Stille der Heiligen Nacht, die Freude der Mutter Maria, das helle und weite Leuchten des aufgehenden Sterns und den Frieden Gottes, der alles Verstehen übersteigt. Irene Strietzel / Margit Klodt
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 21.12.1997