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am 19. August 1951

Damals...

Im Tag des Herrn berichtet ein Junge aus der damals so bezeichneten Diözese Görlitz-Cottbus über die Wallfahrt der Jungen des Bistums am 24. Juni nach Neuzelle

Aus Städten und Dörfern, Fabriken und Kontoren waren sie gekommen, die Jungen und Jungmänner. Welch beglückendes Omen trotz allen Unglaubens unserer Tage. Zu später Stunde am Vorabend des Wallfahrtssonntages vereinten sich die Wallfahrer am Kreuz auf dem Wallfahrtsberge. Sie selbst hatten es im Jahre 1948, nachdem es durch die Diözese getragen war, errichtet. Weit ragt das Kreuz über die Oderwiesen ins Land hinaus. Dunkle, nur von Fackeln erhellte Nacht ist es geworden, als das Mysterienspiel "Pilger zum Weltgericht" endet. "Christus führt durch Dunkel uns zum Licht" - dieser Hauptgedanke des Spieles kam durch die äußeren Gegebenheiten zu eindrucksvoller Geltung. Ausgehend von der Flamme, die unter dem Kreuz brannte, entzündeten die Wallfahrer ihre Kerzen. Eine schweigende Lichterprozession zog alsdann durch die Straßen von Neuzelle bis in das nächste Dorf, wo die Quartiere lagen. Auf dem Dorfplatz Abendgebet "Herr, bleibe bei uns; denn es will Abend werden.

Sonntag, 24. Juni - Johannistag. Pontifikalamt des hochwürdigsten Herrn Kapitelsvikar Dr. Ferdinand Piontek. Den heiligen Johannes zeigt er als leuchtendes Beispiel in Gebet, Opfer und Dienst. Nur der gläubig betende Mensch wird die Opfer zu bringen vermögen, die von ihm im Dienste unseres Herrn gefordert werden. Credo und Sanctus in diesem Gottesdienst waren durchdrungen von einem starken Glauben

Am Vormittag, wieder unter dem Kreuz, Gotteslob der Jugend. Ob es nun drei Jungen einer weitab gelegenen Seelsorgestation waren oder die starke Gruppe einer Pfarrei, alle sangen Lieder zum Lobe des Herrn. "Kämpfe - ringe, aber singe" - die Jugend hat es erkannt

Das Wallfahrtsopfer war ein Kreuzweg, geschaffen von Georg Schröter aus festem Eichenholz. Im weiten Rund um das Kreuz stehen die einzelnen Stationen. An Stelle der üblichen Untertitel sind jeweils die Worte "Unrecht", "Kreuz", "Prüfung", "Trennung", "Des anderen Last", "Des anderen Leid", "Kampf", "Läuterung", "Schuld", ,,Schmach", "Opfer", "Tod", "Trauer" und "Erwartung" ins Holz geschnitten. Gerade diese Worte mögen es sein, die dem Beter helfen, sein Kreuz im Kreuz des Heilandes zu finden, sich daran aufzurichten. So war denn auch die Weihe des Kreuzweges, die in sengender Hitze stattfand, ein Erlebnis eigenster Art

Schlußandacht: Noch einmal trugen die jungen Menschen ihre Bitten zu Maria, Bitten um Fürsprache und Schutz. "Glückauf zur Fahrt", rief ihnen der Prediger in dieser letzten gemeinsamen Stunde zu. Sie werden die Fahrt durchs Leben gut beenden; denn sie stehen nicht allein

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 2 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 11.01.1998

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