Aufruf zu Hoffnung und Optimismus
Bischof Rudolf Müller gab Neujahrsempfang
Görlitz (br / tdh) - Angesichts vieler Sorgen, Unsicherheiten und düsteren Prognosen rief Bischof Rudolf Müller in seinem Grußwort während des Neujahrsempfanges am 10. Januar im Görlitzer Stephanushaus zu begründeter Hoffnung und Optimismus auf. "Nur die Hoffnung taugt, die auch Enttäuschung verkraften kann. Die christliche Hoffnung hat weite Flügel und umfaßt alles, sie ist in dieser Welt erfahren und bietet den Menschen in allen Situationen letzten Halt", so der Görlitzer Bischof
Weiterhin verwies er auf Menschen, die mit dieser Hoffnung leben, denn "die großen Worte taugen nichts, wenn sie nicht durch persönlichen Einsatz gedeckt werden.
"Der Christ ist nicht nur ein neugieriger Zuschauer am Rande der Welt. Er gibt sich mutig und entschieden in die Konkurrenz der geistigen, politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen", so Müller. Auf jeden einzelnen und alle zusammen komme es an
"Wo sind die Mitstreiter, die bereit sind aus dem Glauben heraus eine neue Welt für die Menschheit im dritten Jahrtausend aufzubauen?" fragte der Bischof. Bequemes Mitläufertum reiche für diesen Weg nicht mehr. Jeder bewußte Christ wirke durch sein Leben und durch sein Wort. Das gelebte Zeugnis der Hoffnung im Alltag müsse erfahrbar gemacht werden
In diesem Zusammenhang machte der Bischof auf ein wichtiges Vorhaben des Bistums Görlitz aufmerksam: "Im Frühjahr 1998 wird mit der Erarbeitung eines Pastoralplanes begonnen. Ziel ist eine der jeweiligen Situation angepaßte pastorale Vorgehensweise, die das Voraussehbare berücksichtigt und mögliche Unwägbarkeiten mit einbezieht." Dazu werde eine bischöfliche Arbeitsgruppe unter Leitung des Generalvikars gebildet, in die Vertreter aus allen Dekanaten berufen würden. Selbstverständlich sollen auch Laien in ihrer spezifischen Verantwortung für das Glaubensleben im Bistum in die Kommissionsarbeit einbezogen werden
Im Hinblick auf das vom Papst proklamierte Jahr des Heiligen Geistes sagte der Bischof: "Wir Christen vertrauen auf die Kraft des Geistes: der Orientierung, dem guten Beispiel, dem Vorbild, dem Dialog. Nur so können wir heute und künftig Christi Zeugen sein: Boten der Frohbotschaft Gottes für die Welt.
"Liebenswürdige Bescheidenheit" wünschte Eva-Maria Nowy im Namen des Diözesanrates den Gläubigen von Görlitz für den Weg durch das neue Jahr. Und das auch in Hinblick auf einen Höhepunkt: der Katholikentag in Mainz, bei dem das Bistum vertreten sein wird
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 18.01.1998