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am 16. September 1951

Damals...

Dresden (kpi) - Der im aktuellen Kirchlichen Amtsblatt des Bistums Dresden-Meißen veröffentlichte Haushaltsplan für das Jahr 1998 hebt sich nicht wesentlich von denen der Vorjahre ab. Insgesamt sieht er Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 119,6 Millionen Mark vor. 1997 waren es 120,6 Millionen und 1996 125 Millionen Mark

Im Bistum Dresden-Meißen leben zwischen 180 000 und 215 000 katholische Christen. Die Kirchensteuer in den Freistaaten Sachsen und Thüringen beträgt 9 Prozent der Lohn- beziehungsweise Einkommenssteuer. Die Kirchensteuer wird nur von Kirchengliedern gezahlt, die Lohn- oder Einkommenssteuer zahlen

Bei den Kirchensteuern - Planansatz 30 Millionen Mark - wird ein leichter Rückgang prognostiziert, der jedoch nicht sehr ins Gewicht fallen dürfte. Im Vorjahr betrug die Summe 30,5 Millionen Mark. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent. Die Kirchensteuer macht allerdings im Bistumshaushalt nur 25,08 Prozent, also etwa ein Viertel der Einnahmen aus

Wichtigste Einnahmequellen sind wie in den Vorjahren die Hilfen seitens der westdeutschen Diözesen und des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken. Auf diesem Wege erhält das Bistum im Jahre 1998 44,2 Millionen Mark, das sind 37 Prozent des Haushaltes. Diese finanziellen Hilfen fallen jedoch den gebenden Bistümern mit höherem Katholikenanteil auf Grund der zurückgehenden Kirchensteuereinnahmen zunehmend schwerer. Das Bistum Dresden-Meißen erhält somit 1998 etwa 1,25 Millionen Mark weniger als im Vorjahr. Dieser Trend wird in den nächsten Jahren weiter anhalten. Durch vorausschauendes Sparen muß dieser Entwicklung bereits jetzt Rechnung getragen werden

Der Anteil öffentlicher Mittel - Staatsleistungen und staatliche Fördermittel - ist mit 1,1 Millionen (0,92 Prozent) vergleichsweise gering. Einen großen Posten machen Kostenerstattungen in Höhe von 17,2 Millionen Mark aus (14,38 Prozent). Kostenerstattungen sind hauptsächlich Erstattungen von Personalkosten durch kirchliche Einrichtungen, die durch die Zentrale Gehaltsabrechnungsstelle ausgelegt wurden. Darunter fallen aber auch Erstattungen für die Erteilung des schulischen Religionsunterrichtes

Eigene Vermögenserträge des Bistums Dresden-Meißen werden mit 10,3 Millionen Mark veranschlagt. Aus zweckbestimmten Rückstellungen werden dem Haushalt zirka 4 Millionen Mark - unter anderem für den Bau des Hauses der Kathedrale in Dresden - zugeführt. Sonstige Einnahmen sind die 2,5 Millionen Mark (2,1 Prozent) aus Spenden, Kollekten, Beiträgen

An erster Stelle der Ausgaben stehen die in 167 Pfarreien und Seelsorgestellen anfallenden Personalkosten für Pfarrer, Kapläne, Gemeindereferenten, Gemeindereferentinnen und sonstige Mitarbeiter. Sie machen eine Summe von 21,3 Millionen Mark,17,8 Prozent aus. In weiteren kirchlichen Einrichtungen entstehen Personalkosten in Höhe von 21,4 Millionen Mark, 17,9 Prozent

Eine gleich starke Position nehmen die Ausgaben und Zuschüsse für Neubau- und Renovierungsarbeiten ein. Dafür sind letztmalig insgesamt 40,1 Millionen Mark eingeplant. Ab dem Jahre 1999 sollen die Investitionsausgaben zurückgefahren werden. Die Ausgaben für die Verwaltung fallen nach wie vor durchaus bescheiden aus, ohne Personalkosten sind es 2,34 Millionen Mark

Des weiteren erhalten die Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen wie Schulen und Bildungshäuser Zuschüsse für ihre Arbeit. Das macht 34,5 Millionen Mark, 28,8 Prozent aus

Zur Seelsorge gehören vielfältige Dienste wie Glaubensunterweisung, Bildung der Kinder und Jugendlichen, Sorge um die Mitmenschen. Dafür sind Zuschüsse erforderlich. Sie dienen auch der Erhaltung von Pfarrzentren, Kindergärten, Schulen, Altenpflegeheimen und Friedhöfen. Das Bistum fördert außerdem Beratungsstellen, Telefonseelsorge sowie die Seelsorge für bestimmte Gruppen

Zum Ausgleich des Haushaltes ist eine Zuführung von 10,4 Millionen Mark aus Reservemitteln erforderlich. Der Rückgang der Einnahmen verpflichtet, für die Zukunft Prioritäten zu setzen. Entlassungen von Mitarbeitern konnten bislang vermieden werden

Wenn das Bistum Dresden- Meißen den diesjährigen Haushalt ohne gravierende Einschneidungen verabschieden konnte, so ist dies vor allem drei Umständen zu danken: Der nach wie vor großherzigen Unterstützung durch die westdeutschen Diözesen und das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken, dem verhältnismäßig geringen Rückgang der Kirchensteuer im Freistaat Sachsen und dem Verständnis der Gemeinden für eine bereits seit der Wende geübte Sparpraxis

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 4 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 25.01.1998

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