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Bistum Magdeburg

Bischof Nowak weihte Kirche am Plauer See ein

Ganz in der Nähe des einstigen Zuchthauses Brandenburg

Kirchmöser (dw) - Die Heilig-Geist-Gemeinde im Brandenburgischen Ortsteil Kirchmöser freut sich über ihre neue Kirche am Ufer des Plauer Sees. Der Magdeburger Bischof Leo Nowak weihte Kirche und Altar während eines feierlichen Gottesdienstes am 24. Januar

Nach mehrjähriger mühseliger Planungs- und Bauzeit, verzögert durch archäologische Funde auf dem Baugelände, knapper werdende Kassen im Bistum Magdeburg und ein langes Ringen mit der Bischöflichen Kunstkommission um die Ausgestaltung der Kirche atmete die kleine Gemeinde auf. Mit Gästen aus den Partnergemeinden Dortmund und Willebadessen und aus der Nachbarschaft feierte sie ein frohes, unbeschwertes Fest

Die Architektur der kleinen, hellen Kirche mit ihren halbkreisförmig angeordneten Sitzbänken betont den Gedanken der christlichen Gemeinschaft. Bischof Nowak richtete in seiner Predigt den Blick insbesondere auf die Mitte der Gottesdienst-Gemeinschaft, den Altar, den er während der Meßfeier konsekrierte: "Jeder Altar erinnert uns an Christus, der sein Leben für uns hingegeben hat". Auch wenn es nur selten bewußt werde, lebten die Menschen immer von denen, die für sie gelebt hätten und noch lebten, sagte der Bischof: "Manchmal überfällt es mich wie ein Schauer: "Nicht das Vordergründige ist das Eigentliche, was im Leben zählt, sondern das, was du im Leben für andere getan hast.

Es sei kein Zufall, daß die Kirche ganz in der Nähe des einstigen Zuchthauses Brandenburg gebaut worden sei. In der Nazizeit seien dort 1741 Menschen mit dem Fallbeil hingerichtet worden, darunter bekannte Katholiken wie Max Josef Metzger, Pater Franz Reinisch, Pater Kilian Kirchhoff, Pfarrer Alfons Wachsmann und der Familienvater Franz Jägerstätter. Die Kirche steht auf dem Gelände der Ferien- und Begegnungsstätte St. Ursula des Christlichen Familienbundes. Sie wird nicht nur den ortsansässigen Katholiken, sondern auch den Gästen des Ursula-Hauses als Gottesdienstraum dienen. Für Markus Kriesel, den Leiter der Ferienstätte, liegt darin für die Einrichtung ein ganz neuer Wert, nicht nur aus Sicht der christlichen Besucher: Zum Beispiel werde das Haus intensiv von Kursen der Soldatenseelsorge genutzt. Durch das nahegelegene Gotteshaus sei ihnen viel besser zu vermitteln, was Kirche bedeute

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 5 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 01.02.1998

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