Thüringer BDKJ an Bundeskanzler wegen Irak-Krise
Offener Brief
Erfurt (bip) - Der Diözesanverband Erfurt des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ ) hat sich in einem Offenen Brief an Bundeskanzler Helmut Kohl und die Bundesregierung gewandt. Die katholischen Jugendlichen sind in tiefer Sorge, daß sich der seit der Golfkrise von 1990 und dem Golfkrieg von 1991 bestehende Konflikt zwischen dem Irak und weiteren Mitgliedsstaaten der UNO zu einem neuerlichen folgenschweren Krieg ausweitet
"Bei aller Bereitschaft zu einem Militäreinsatz gegen den Irak erscheint es unglaublich menschenverachtend, daß in keinster Weise das Schicksal der betroffenen Bevölkerung in Betracht gezogen wird. Solange wir selbst geduldiges Ringen und einen langen Atem in der Suche nach Lösungen als ,Schwäche' betrachten, wird es keinen Frieden auf dieser Welt geben", heißt es in dem Offenen Brief. Die Jugendlichen des BDKJ - Dözesanverbandes Erfurt bitten Bundeskanzler Helmut Kohl und die Bundesregierung deshalb inständig, alles in Ihrer Macht Stehende zu tun, um die Regierungen der USA und Großbritanniens zu veranlassen, von einem Militärschlag gegen den Irak abzusehen. Wahre "Größe" und "Stärke" zeigten im Evangelium die Menschen, die den Stein schon erhoben haben und wieder aus der Hand legten, schreiben die Jugendlichen
Der Offene Brief ist von Diözesanjugendseelsorger Stephan Riechel und Jugendreferent Meinrad Bauer unterzeichnet
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 15.02.1998