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Aus der Region

Hilfe für Saretschje

Einen kleinen Schritt weiter gehen

Akademiedierektor Hans-Joachim Marchio Lieber Tag des Herrn-Leserinnen und -Leser!
In der Advents- und Weihnachtszeit habe ich Sie zusammen mit unserer Kirchenzeitung zu einer Hilfsaktion für ein Kinderheim in Saretschje bei Kaliningrad / Königsberg aufgerufen. Rund 7500 Mark sind dabei zusammengekommen. Hinzu kommt das Ergebnis der Sternsingeraktion der Gemeinden Dreieinigkeit in Dessau-Süd und St. Josef in Dessau-Alten mit dem erfreulichen Betrag von 3500 Mark. Von diesem Geld können jetzt Einrichtungsgegenstände für eine Werkstatt gekauft werden, in der junge Menschen eine Ausbildung erhalten sollen. Ein schönes Zeichen der Verbundenheit, für das ich mich zusammen mit der Redaktion ganz herzlich bei Ihnen bedanke.
Als Rektor im Norbertinum war ich in den Jahren 1992 bis 1996 oftmals während der Ferien mit Studententinnen und Studenten seelsorglich und karitativ im russischen Gebiet Kaliningrad, dem ehemaligen Nordostpreußen, tätig. Seither ist mir die geistliche Gemeinschaft Lumen Christi gut bekannt. Ihre Arbeit fasziniert mich! Im Jahre 1995 begann sie auf reiner Spendenbasis das Sozialzentrum der katholischen Kirchengemeinde "Zur Heiligen Familie" aufzubauen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist dabei die Sorge um junge Menschen. Gerade sie leiden unter der Perspektivlosigkeit der Mehrheit der Bevölkerung. Viele leben auf der Straße, sind "Kanalkinder", da sie keine Beziehung zu ihren zerbrochenen Familien mehr haben. Arbeitslosigkeit, Alkoholismus, Armut sind die Geißeln vieler Menschen.
Jungen Leuten deshalb einen menschenwürdigen Lebensraum zu schaffen, ein Stück neue Hoffnung zu geben - ist ein vorrangiges Anliegen von Lumen Christi. Durch den Geist gesellschaftlich wirksamer Diakonie wurde ein Netzwerk geschaffen mit den verschiedenen sozialen Einrichtungen und Organisationen des Landes. Vor allem Frauen nehmen sich der alltäglichen Not ihrer Mitmenschen mit Hingabe, Liebe und Ausdauer an. Sie moralisch und tatkräftig bei ihrem fast vergeblichen Kampf gegen Windmühlenflügel zu unterstützen, lässt Lumen Christi zum Senfkorn der Hoffnung werden in einem wahren "Netzwerk Leben", Leben in allen Phasen. Tausende Menschen erfahren: Glaubhaft ist nur Liebe!

Mein Wunsch: Mögen unsere Gemeinden von Lumen Christi lernen: Soziales Engagement zusammen mit allen Menschen guten Willens! Und zu bedenken ist: Die Dessauer Gemeinden erleben Jahr für Jahr befreiend und dankbar, wie sinnvoll es ist, eine Gemeindepartnerschaft mit einer Gemeinde in Osteuropa zu pflegen.

Liebe Leserinnen und Leser! Mit Ihrer Spende haben sie diese fruchtbare Arbeit unterstützt und so dazu beigetragen, dass ein ganz kleiner Schritt zur Vermenschlichung einer weithin als inhuman erfahrenen Gesellschaft weitergegangen werden kann. Herzlichst darf ich Ihnen auch im Namen der Gemeinschaft Lumen Christi aus Kaliningrad danken.

Ihr Akademiedirektor Hans-Joachim Marchio, Halle

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 7 des 51. Jahrgangs (im Jahr 2001).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 18.02.2001

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