Erfahrungsaustausch gut angenommen
Zivildienstleistende
Dresden (af) - Was berichten junge Zivildienstleistende am Abschluß ihres Einsatzes? Sind sie froh, daß sie ein mehr oder weniger vergebliches Jahr am Beginn ihres Berufslebens durchgestanden haben? Welche Erfahrungen hatten sie im Umgang mit den Mitarbeitern und Pflegebedürftigen während ihrer Arbeit in den Einrichtungen der Caritas? Ein Begegnungstag der Zivildienstleistenden, der am Jahresanfang in der Geschäftsstelle des Diözesan#Caritasverbandes in Dresden stattfand, bot die Möglichkeit zu Erfahrungsaustausch und Reflexion # Wichtig für den zuständigen Referenten Chris-tian Grade, die Referentin für Fort# und Weiterbildung Schwester Hanna Ossege und die Zivildienstleistenden selbst bei der Rückschau auf die Dienstzeit
Aus Umfragen ist bekannt, daß Zivis in der Beliebtheitsskala der Patienten "ganz oben" stehen. Sie können leichter als Krankenschwestern oder Pfleger die Lieblinge der Patienten sein, weil sie nicht streng sein müssen. Die Gespräche bestätigen, daß die jungen Zivis sehr personengebunden denken und fühlen. Wenn ein junger Mann aus einem Altenpflegeheim berichtet, wie traurig es ihn gemacht habe, als seine beiden Lieblingsomis gestorben seien # kurz nacheinander, dann werden in diesen Aussagen tiefe persönliche Erfahrungen sichtbar
Ebenso überraschend der Bericht eines anderen, auf seiner Station im Altenpflegeheim seien regelmäßig Zivis früherer Jahrgänge zu Besuch gekommen, um ihre Kontakte aufrecht zu erhalten. Ein junger Mann berichtet, wie er in dieser relativ kurzen Zeit einen inneren Zugang zum Verständnis der Patienten gefunden habe - auch wenn er jetzt eigentlich froh sei, daß das Jahr vorüber sei. Übereinstimmend bestätigten die jungen Männer, daß ihnen zunehmend verantwortungsvolle Aufgaben übertragen wurden. "Das hat unserem Selbstbewußtsein gut getan, denn wir sind als Mitarbeiter vom Team voll akzeptiert worden."
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 01.03.1998