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Bistum Erfurt

Neuer Glanz für Gotteshaus

Herz-Jesu-Kirche Weimar

Weimar (tdh) - Seit Anfang Januar kann in der Weimarer Herz-Jesu-Kirche kein Gottesdienst stattfinden. Grund: Der Innenraum der Kirche wird renoviert. Die Malerarbeiten bilden vorerst den Abschluß von umfassenden Sanierungsarbeiten an der gesamten Kirche

Vor mehr als 100 Jahren hatte sich die Katholische Gemeinde Weimars in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums ein eigenes Gotteshaus gebaut. Der Grundsteinlegung im Mai 1889 war ein 25 Jahre währendes Ringen um den Kirchenneubau und dessen Finanzierung vorausgegangen. Die Gemeinde war auf umfangreiche Spenden angewiesen. Schließlich entstand an städtebaulich bedeutender Stelle nach den Wünschen des damaligen Großherzogs ein Kirchenbau nach dem Vorbild des Domes von Florenz im Stil der italienischen Renaissance

"Ein Jahrhundert danach zeigt sich", so der Weimarer Dechant Walter Hentrich, "wie sehr vor allem Umwelteinflüsse der Bausubstanz zugesetzt haben. Bei geplanten Dachsanierungsarbeiten im vergangenen Jahr kamen enorme, unvorhersehbare Schäden zum Vorschein."

Während der Arbeiten wurde im Bereich der Deckenbalken Schwammbefall festgestellt, der bis zu drei Meter in die Tiefe reicht. Zudem wurde deutlich, daß der Dachschiefer stark porös war. Monsignore Hentrich: "Um die Schäden umfassend beseitigen zu können, werden gegenwärtig die Dachflächen neu mit Schiefer eingedeckt - ein Aufwand, der erhebliche Kosten verursacht." Bereits durchgeführt wurde eine Trockenlegung der Außenfundamente. Ebenfalls abgeschlossen ist der erste Teil von Elektroarbeiten, bei denen in der gesamten Kirche neue Kabel verlegt wurden. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen neue Lampen und eine Mikrofonanlage installiert werden

"Die derzeit stattfindenden Malerarbeiten orientieren sich an der Erstausmalung der Kirche", sagt Dechant Hentrich. "Dabei müssen die alten Farbanstriche mit hohem Aufwand abgetragen werden. Zudem erforderte die für die Wand- und Deckenausmalung im Bereich der Orgel notwendige Baufreiheit erhebliche Arbeiten beim teilweisen Ausbau des Instruments und zu dessen Schutz. Allein die Kirchenraumgestaltung und die Dacherneuerung verursachen Kosten in Höhe von 1,035 Millionen Mark", so der Dechant." Die Sanierung des Vierungsturmes der Kirche vor einem Jahr. kostete 160 000 Mark

"Aufgrund der unvorhergesehen hohen Kosten wird die weitere Sanierung auf nach 1999 verschoben", sagt Hentrich. Im nächsten Jahr, wenn Weimar als "Kulturhauptstadt Europas 1999" viele Gäste erwartet, soll die Kirche zur Verfügung stehen. So müssen Pläne wie Umbau der ehemaligen Tauf- zur Beichtkapelle auf die Zeit danach verschoben werden. Erst nach 1999 wird auch die an sich aus Sicherheitsgründen dringend nötige Sanierung des Glockenturmes erfolgen. Für diese Arbeiten werden noch einmal zirka 660 000 Mark erforderlich sein

Zur Finanzierung der Kirchensanierung muß die Gemeinde selbst 195 000 Mark aufbringen. Sie ist deshalb auf die Unterstützung durch zahlreiche Spender und Sponsoren angewiesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 11 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 15.03.1998

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