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Aus der Region

Evangelium

Nicht ganz freiwillig, aber mit gutem Erfolg

Logo der Aktion Im Rahmen der Aktion des Bistums, "Das Evangelium auf den Leuchhter stellen - auch für Nichtchristen" berichtet die Katholische Filialgemeinde St. Marien in Ichtershausen von ihren Erfahrungen in der Kinderarbeit auch mit nicht christlichen Jungen und Mädchen. Mechthild Kudraß, die sich als Mutter von vier Kindern darum ehrenamtlich müht, schreibt:
Ebenso viele Nichtchristen wie Christen folgten der Einladung zur ersten religiösen Kinderwoche der katholischen Gemeinde St. Marien in Ichtershausen in diesem Jahr. Unter dem selbst gewählten Motto "Licht auf meinem Weg" waren 20 Kinder während der Winterferien in den Gemeinderäumen zu gemeinsamen Gesprächen, Basteln, Theaterspiel und Tanz versammelt. Gemäß dem Evangelium "Ihr seid das Licht der Welt" (Mt 5, 14-16) entdeckten sie, dass Begabung und Talent nicht nur als Reichtum für sich, sondern auch für andere entfaltet werden sollen. Christliche und nicht christliche Kinder teilen das ermutigende Gefühl, für etwas verantwortlich zu sein und gebraucht zu werden. In Gespräch und Gottesdienst wurde aber auch deutlich, dass Christen hierfür nicht nur Eltern, Familie und Lehrer als Vorbild einbringen, sondern Jesus Christus und große Frauen und Männer, die ihm folgten. Ganz nebenbei wurden bei entsprechender Gelegenheit von den Kinder an die Leiterin und den Pfarrer kleine und große Fragen zum Leben und zum Christ-sein herangetragen.

Kinder mit ihren Kollagen Die große Zahl an nicht christlichen Kindern gründet in einer seit mehreren Jahren praktizierten Öffnung der Gemiende für die Mitbürger vor Ort. Die Gemeindemitglieder werden ermutigt, im Verwandten- und Bekanntenkreis auch Nichtchristen einzuladen. Zu den monatlichen außerschulischen Veranstaltungen der Gemeinde für Kinder werden Schulkameraden mitgebracht. Sie finden auf Dauer zu einer eigenen Bindung, die auch dann trägt, wenn der katholische Freund oder die Freundin einmal "nicht kann". Diese Öffnung der Gemeinde geschieht nicht ganz freiwillig. Die geringe Zahl aktiver Christen im ländlichen Raum führt zu Enttäuschung und Entmutigung. Um nicht hilflos auf Änderung zu warten und um daran nicht zu sterben, setzt die Gemeinde auf unterschiedlichste Formen der Kooperation mit den Mitbürgern. Von besonderer Bedeutung ist der Umstand, dass die Praxis der offenen Tür von alteingesessenenen Gemeindemitglieder wie von zugezogenen Katholiken aus den alten Bundesländern gemeinsam und ausschließlich ehrenamtlich getragen wird. Die bischöflichhe Aktion "Das Evangelium auf den Leuchter stellen - auch für Nichtchristen" wird von der Gemeinde als Ermutigung begrüßt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 8 des 51. Jahrgangs (im Jahr 2001).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 25.02.2001

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