Hugo Dornhofer
Biographie
14. November 1896: in Oberfeistritz/ Steiermark geboren
1911-1915: Tischlerlehre mit Gesellenprüfung
1919-1921: als christlicher Gewerkschafter in Graz und Klagenfurt tätig, lernt Jakob Kaiser kennen
November 1920: nimmt an Gewerkschaftskongreß in Essen teil, bei dem der Vorsitzende des Dachverbandes der Christlichen Gewerkschaften, Adam Stegerwald (im Zentrum später Reichsarbeitsminister), dazu aufruft, eine Partei zu gründen, die demokratisch, sozial, christlich und eine Vertretung der Arbeitnehmer ist
1921: übersiedelt zu seiner Frau nach Heiligenstadt
1923-1933: Bezirkssekretär beim Zentralverband Christlicher Landarbeiter für das Eichsfeld, Gewerkschaftssekretär beim Zentralverband Christlicher Tabakarbeiter für Mitteldeutschland. Freundschaft zu Jakob Kaiser, Adam Stegerwald und anderen, tritt Zentrum bei
1933-1945: als Antifaschist durch die SA seiner gewerkschaftlichen und politischen Ämter enthoben, arbeitslos, ab 1938 zur Wissenschaftlichen Forschungsanstalt (WiFo) in Heiligenstadt dienstverpflichtet, arbeitslos, 1943 dienstverpflichtet zur WiFo-Außenstelle Mittelwerke Dora, nach Hitlerattentat (20. Juli) im Herbst 1944 verhaftet, Zwangsarbeit im KZ Mittelbau#Dora
1945-1948: Mitbegründer der CDU Eichsfeld und Thüringen, Kreisvorsitzender der CDU im Eichsfeld, zeitweise amtierender Landesvorsitzender der CDU Thüringen, Mitglied im Hauptausschuß der CDU, Mitbegründer der Einheitsgewerkschaft im Eichsfeld, Vorsitzender des antifaschistischen Ausschusses im Block demokratischer Parteien der Stadtverordnetenversammlung Heiligenstadt, Mitglied und Vorsitzender des Kreistages und der Kreisversammlung, Landtagsmitglied, Vorsitzender des Landesausschusses für Arbeit, Gesundheit und Volksfürsorge, Leiter der Krankenkasse in Heiligenstadt
November 1947: auf Druck der SMA Rücktritt als amtierender Landesvorsitzender der CDU Thüringen
Februar 1948: Besuch bei abgesetztem Vorsitzenden der Ost-CDU, Jakob Kaiser, in Berlin, lehnt auf Kundgebung des Antifa-Blocks in Heiligenstadt Absetzung Kaisers ab und bezieht Stellung gegen den "Volkskongreß", daraufhin "Kesseltreiben" gegen ihn
19. Februar 1948: Rücktritt als Kreistagsvorsitzender und als Vorsitzender der CDU Eichsfeld.
Mai 1948: betont: "Wir als CDU sind keine Monarchisten, aber wir bleiben Jakob Kaiser treu."
Februar 1949: Vorstand der SVK Thüringen beschließt seine Entlassung als Verwaltungsdirektor der Niederlassung Heiligenstadt, geht ohne Erfolg arbeitsrechtlich dagegen vor, akzeptiert im Januar 1950 unbekannten Vergleich, stellt seine letzten politischen Funktionen im Land- und Kreistag zur Verfügung, ohne Anstellung und Einkommen
26. Juli 1952: Verhaftung auf dem Weg zur Kirche
4. März 1953: Verurteilung zu 12 Jahren Zuchthaus, Sohn Ignaz, dem die gleiche politische Einstellung unterstellt wird, erhält 6 Jahre, Verbüßung in Obermaßfeld und Waldheim
13. November 1956: Haftentlassung aufgrund einer Amnestie
1956-1977: politisch isoliert, Arbeiten als Hausmeister und Gärtner im Bergkloster Heiligenstadt
5. April 1977: stirbt in Heiligenstadt.
20. Juli 1991: postum Verleihung der Ehrenbürgerschaft von Heiligenstadt
April 1997: Einweihung einer Gedenktafel in Heiligenstadt
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 19.04.1998