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Bistum Erfurt

Netzwerk für junge Leute entsteht

Jugendarbeit

Heiligenstadt (ep) - Neue Angebote in puncto offene Kinder- und Jugendarbeit in den Kirchen- und kommunalen Gemeinden entstehen derzeit im Eichsfeld. Nachdem bereits zum 1. Dezember in Uder und zum 1. März in Niederorschel / Deuna eine Personalstelle für die Arbeit mit jungen Leuten geschaffen werden konnte, sind seit 1. April auch in Wüstheuterode zwei Ansprechpartner für die Kinder und Jugendlichen da, wie der Präses der Katholischen Eichsfeldjugend (KEJ) Jugendpfarrer Markus Hampel in Heiligenstadt mitteilte. Die Jugendtreffs befinden sich sowohl in kirchlichen als auch in kommunalen Räumen. Hier gibt es Möglichkeiten zu kreativem Tun, zu Sport und Spiel. Die Mitarbeiter bieten den Jugendlichen aber auch thematische Runden an und stehen zum Gespräch zur Verfügung. "Ich denke, so kann kirchliche Jugendarbeit der Zukunft aussehen", sagt Jugendpfarrer Hampel. "Wir haben keine Kapläne und wenig funktionierende Pfarrjugendgruppen in der Region. Ins Jugendhaus kommt nur eine gewisse Elite. Wenn die Jugendlichen nicht zu uns kommen, müssen wir zu ihnen hingehen. Daß dies Sinn macht, hat Schwester Margareta von den Heiligenstädter Schulschwestern ein Jahr lang mit ihrer offenen Kinder- und Jugendarbeit im Dekanat Küllstedt gezeigt."

Jugendarbeit sollte denen überlassen werden, die es gelernt haben, mit jungen Leuten umzugehen, so der KEJ-Präses weiter. Dabei werde die in Trägerschaft der KEJ geleistete Jugendarbeit "in Absprache und Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden" angeboten. Vorrangiges Ziel sei es, "Jugendliche aus intakten Verhältnissen zu begleiten". Daß bei einem konfessionellen Träger bei der Arbeit "Akzente in Richtung Glauben gesetzt" würden, sei selbstverständlich. Mit den offenen Angeboten werde die früher in den Kirchgemeinden geleistete Jugendarbeit, "die definitiv nicht mehr da ist", weitergeführt.

Die Anstellungen von je einem Mitarbeiter in Uder und Niederorschel / Deuna im Dezember und März waren durch drei Geldquellen möglich geworden: Der Freistaat Thüringen zahlt in Form der Jugendpauschale für jeden Jugendlichen im Alter von 10 bis 27 Jahren pro Jahr 30 Mark. Der Landkreis Eichsfeld legt noch einmal die gleiche Summe dazu. Da diese Finanzen aber immer noch nicht ausreichten, hatten sich Uder und Niederorschel entschlossen, 25 Prozent zum Gehalt der Mitarbeiter beizusteuern.

In Wüstheuterode sind nun zwei sogenannte Lohnkostenzuschuß-(LKZ)-Stellen eingerichtet worden, die durch Festpauschalen des Landes und des jeweiligen Arbeitsamtes sowie zu 10 Prozent durch die Kommune Wüstheuterode getragen werden. Weitere LKZ-Stellen seien für Deuna / Rüdigershagen, für den Gemeindeverband Hohes Kreuz, für Rohrberg / Hohengandern / Ahrenshausen, für Krombach / Wiesenfeld / Rüstungen, für Bickenriede und für Beberstädt vorgesehen, sagt Markus Hampel. Teilweise werde die KEJ als Träger 10 Prozent der Kosten aufbringen müssen. Das Bistum habe sich bereit erklärt, diese zu übernehmen, so der KEJ-Präses. Die über Lohnkostenzuschuß finanzierten Stellen laufen zunächst für drei Jahre. Die in den Stellen eingesetzen Jugendpfleger nehmen im Rahmen eines 100-Stunden-Programms aller 14 Tage an einer Fortbildung teil, die von der Fachschule für Sozialpädagogik und Heilpädagogik der Bergschulen St. Elisabeth in Heiligenstadt angeboten wird.

"Wir möchten, daß im Eichsfeld ein Netzwerk für junge Leute entsteht", sagt Jugendseelsorger Hampel. "Wichtige Schritte auf dem Weg dorthin sind nach langwierigen Vorbereitungen und Kämpfen gemacht."

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 16 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 19.04.1998

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