Glockenläuten über die Grenze hinweg
Zgorzelec
Görlitz / Zgorzelec (br) - Am Weißen Sonntag weihte der Liegnitzer Diözensanbischof Tadeus Rybak zusammen mit Bischof Rudolf Müller, Görlitz, in der Pfarrkirche Sw. Jadwiga in Zgorzelec die vom Bistum Görlitz für diese Kirche gestiftete Hedwigsglocke. Die kleine, am sogenannten Polenmarkt gelegene Kirche, konnte die Schar der Gläubigen, die zu diesem Gottesdienst gekommen waren, nicht fassen, so daß sich Bischöfe und Priester den Weg in die Kirche im wahrsten Sinne des Wortes bahnen mußten. Zu den Gästen, die von Bischof Ryba begrüßt wurden, gehörten neben Mitgliedern des Görlitzer Domkapitels auch der gesamte Stadtklerus von Görlitz.
In seinem Grußwort würdigte Bischof Müller die Glocke in ihrer Bedeutung als Rufende und Mahnende. Die Glocke rufe zum Gotteslob, mahne aber auch gleichzeitig, in den Mühen und Sorgen des Alltags nicht das Wichtigste im Leben, den Herrgott, zu vergessen. Besonders jedoch solle diese Glocke ein Lobgesang zur Ehre Gottes sein, wie es das ganze Leben der heiligen Hedwig war, der diese Glocke geweiht ist. Wörtlich betonte Bischof Müller: "Für mich als deutschen Bischof in eurer Nachbarschaft ist es eine Freude, daß ich diese Glocke als freundschaftliche Gabe unseres Bistums stiften und heute zusammen mit Exzellenz Rybak weihen darf. Wenn hinfort von den Türmen der katholischen Kirchen von Görlitz und Zgorzelec die Glocken ihr gemeinsames Loblied ertönen lassen, wird die Glocke der heiligen Hedwig in das Geläut mit einstimmen als Ruf in unsere Welt um Frieden und in die Bitte um Versöhnung der Völker."
Die vom Bistum Görlitz gestiftete und in einer polnischen Werkstatt gegossene Glocke, nennt in deutscher und polnischer Umschrift den Namen der schlesischen Landespatronin St. Hedwig - Sw. Jadwiga und den Namen des Stifters: Bistum Görlitz.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 26.04.1998