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... am 2. Februar 1952

Damals ...

Unaufhörlich rauscht der Regen und doch sind die weiten Hallen der St. Jakobuskirche in Görlitz dicht gefüllt. Bis aus Weißwasser sind sie gekommen. Unter den Klängen des "Ecce sacerdos" hält der Oberhirte der Erzdiözese feierlich seinen Einzug. Nach den Begrüßungsworten von Pfarrer Goebel spricht der Hochw. Herr Kapitelsvikar Dr. Piontek: "Jede Feierstunde hat ein Ziel: die Ehre Gottes. Dabei gedenken wir auch der Diener Gottes. Wir beglückwünschen uns, daß wir die Seligsprechung Pius X. erleben durften. 1672 ist zum letztenmal ein Papst seliggesprochen worden."

"Der neue Weg der Kirche unter Pius X.", ist das Thema, das der Festprediger Palm aus Bautzen, in fast einstündiger Predigt darbot. Er zeichnete in interessanten Worten die Krise der Zeit, den dunklen Hintergrund, von dem sich umso leuchtender das Wirken des großen Papstes abhebt. Der Mensch ist von der Gottmitte zur Menschmitte hinübergewechselt. Der Mensch ist daß Maß aller Dinge war Glaubensatz geworden. Wozu braucht man Gottes Stimme? Der Mensch hat seine eigene Stimme. Dieser Weg war auf den Höhepunkt gestiegen. Der Mensch vergötterte sich selbst, der Mensch verkümmerte im Innersten. Der Pontifikat Pius X. ist gezeichnet vom Kampf mit dem Geist seiner Zeit. Die Menschheit muß zurückgeführt werden zu Christus. Alle müssen in Christus zusammengeführt, zusammengefügt werden. Christus ist die Lösung, um über Selbstvergötterung hinauszuwachsen.

Der Prediger zeigte die unermüdliche Sorge des Vaters der Christenheit, um die Ausbildung des Klerus, um Predigt und Religionsunterricht. Solide Kenntnis der Glaubenswahrheiten ist notwendig. Durch Pius X. wurde aus anbetender Kirche eucharistische Kirche...

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 18 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 03.05.1998

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