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Bistum Erfurt

Im Osten 725 Wohnungen gebaut

Siedlungsdienst

Erfurt (tdh) - "Erbitterten Widerstand" gegen Absichten, "das Eigenheimzulagengesetz zugunsten von höheren Wohngeldzahlungen zurückzustutzen", hat der Katholische Siedlungsdienst (KSD) angekündigt. Bei der Jahrestagung des KSD in Erfurt zum Thema "Wohneigentum in den neuen Ländern" sagte dessen Vorsitzender Johann Schell, entsprechende Maßnahmen, die von Politikern aus dem linken Parteienspektrum angestrebt würden, wären "im höchsten Maße kontraproduktiv"

Gerade für die Menschen in den neuen Ländern, die über 40 Jahre kaum die Chance hatten, Wohneigentum zu schaffen, würden in einem solchen Fall die neugewonnenen Möglichkeiten beschnitten, so Schell. Zudem bräuchten Investitionen "in das langfristige Gut ,Wohnen' stabile und verläßliche rechtliche, steuerliche und ökonomische Rahmenbedingungen"

Der KSD ist der Spitzenverband von 52 Wohnungs- und Siedlungsunternehmen in katholischer Trägerschaft. Neun dieser Unternehmen sind in den neuen Bundesländern tätig. Sie haben seit 1990 nach KSD-Angaben 725 Wohnungen (Eigenheime, Eigentums- und Mietwohnungen) errichtet, davon 293 im Bistum Erfurt, 41 im Bistum Magdeburg und 322 in der Diözese Dresden. Dabei wurden 152 Millionen Mark in 460 Eigentumsmaßnahmen investiert. 38 Millionen Mark flossen in 265 Mietwohnungen. Im Bau sind gegenwärtig 315 Wohnungen. Weitere 225 befinden sich in der Planung. In Thüringen entstanden in Erfurt, Bad Langensalza, Heiligenstadt, Weimar und Worbis Wohnungen, aber auch Neu- und Ergänzungsbauten für mehrere Altenpflegeheime und ein Gemeindezentrum

Vorrangiges Ziel des KSD ist es, Familien zu selbstgenutzten Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen zu verhelfen, so Vorsitzender Schell. Angesichts wachsender Grundstückspreise setze der KSD dabei zunehmend auf das Erbbaurecht. Die darin liegende Chance werde allerdings geraden in den neuen Bundesländern, in denen diese Form in der Vergangenheit nicht praktiziert werden konnte, bislang wenig erkannt, beklagte Schell

Kirchengemeinden in den neuen Ländern könnten nur sehr begrenzt Erbbauland zur Verfügung stellen. Der KSD wolle mit dem Deutschen Städtetag erörtern, inwieweit die Kommunen zur Schaffung von Wohneigentum mehr Erbbauland bereitstellen können

Bei einer öffentlichen Veranstaltung im Erfurter Kaisersaal lobte Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) das Engagement des KSD. Bischof Joachim Wanke erinnerte daran, daß Familien mit mehreren Kindern gerade im Bereich Wohnung mit manchen Benachteiligungen zu kämpfen hätten

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 20 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 17.05.1998

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