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Bistum Görlitz

Spielsachen für Kinder in Rumänien

Hilfstransport

Jauernick / Simian (sb/tdh) -Drei Fahrräder, kistenweise Kleidung und Schuhe, zwei Regale und Wandfarbe, Sport- und Spielsachen... randvoll hatten die fünf jungen Leute aus Jauernick ihren Bus beladen und sich auf den Weg in das 1000 Kilometer entfernte, kleine ungarische Dorf Simian im Norden von Rumänien gemacht. 16 Stunden Fahrt und fünf Grenzen hatten sie hinter sich, als sie von Pfarrer Attila im Pfarrhaus von Simian begrüßt wurden

Nun begannen ereignisreiche Tage. "Da wir von den ärmlichen Zuständen des Dorfes und des Pfarrhauses wußten, hatten wir uns vorgenommen, den Gemeinderaum umzugestalten", berichtet einer der Jauernicker. In dem großen Raum, in dem Gruppenstunden, Religionsunterricht und Gemeindeabende stattfinden, gab es nichts außer ein paar Stühlen und einem Tisch. Mit Spachtelfarbe und Spezialfarbe fertigten die jungen Helfer eine Wandtafel, eine riesige Korkpinnwand kam dazu und zwei Holzregale wurden aufgestellt. In den Regalen fanden die Teddies, Puzzles, Federballspiele, Wurfscheiben, Mal- und Bastel-material ihren Platz. Schon am Nachmittag kamen die ersten Kinder. Was für eine Überraschung! Stundelang beschäftigten sie sich mit den neuen Spielsachen - viele Spiele hatten sie vorher noch nie gesehen

Am Abend trafen sich die jungen Deutschen mit Jugendlichen aus der Gemeinde. Zeit, sich gegenseitig kennenzulernen: Viele Jugendliche aus dieser ländlichen Gegend können nur bis zur vierten oder achten Klasse zur Schule gehen, weil das Geld oder die Möglichkeit zur Fahrt in die nächste Stadt fehlen. Die Arbeitslosigkeit unter den jungen Leuten ist hoch: Nur wenige haben das Glück auf dem Feld oder in einer Fabrik eine Arbeit zu finden. Doch von dem Einkommen gehen dann manchmal drei Viertel drauf, um die Fahrt zur Arbeitsstelle zu finanzieren. Viele müssen sich schon um 4 Uhr morgens auf den Weg machen und sind erst 23 Uhr wieder zu Hause. Es gibt kaum Autos, keine Busse. Wer ein Fahrrad besitzt, ist schon sehr reich. Das übliche Fortbewegungsmittel ist das Pferdefuhrwerk

Eine starken Kontrast erlebten die jungen Leute aus Deutschland bei ihrer Begegnung mit Jugendlichen in der 60 Kilometer von Simian entfernten Universitätsstadt Oradea. Hier haben Jugendliche wesentlich mehr Möglichkeiten: Abitur und Studium sind normal

Ein Besuch in der Dorfschule, in der Pfarrer Attila Religionsunterricht erteilt, und einen Gruppenstunden mit den Kindern des Dorfes erlebten die deutschen Helfer noch, ehe sie sich wieder auf den Heimweg machten - in der Gewißheit, daß ihre Hilfe bei den Bedürftigen angekommen ist. Allen, die mit Sach- und Geldspenden den Hilfstransport ermöglichten, sagen die fünf Jauernicker ein "Herzliches Dankeschön"

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 20 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 17.05.1998

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