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Bistum Dresden-Meißen

Tschechische Bischñfe eingeladen

Ausstellung "Zeit und Ewigkeit"

Miltitz / Panschwitz- Kuckau (mb) - Die übtissin des Klosters St. Marienstern, Benedikta Waurick, hat die Bischñfe Tschechiens zu einem Besuch der Ersten Sîchsischen Landesausstellung "Zeit und Ewigkeit" in ihr Kloster eingeladen. Sie sprach die Einladung gegenΠber dem Generalsekretîr der Tschechischen Bischofskonferenz, Monsignore Karel Simandl aus, der am 13. Mai das Christlich-Soziale Bildungswerk Sachsen e.V. in Miltitz, das Zisterzienserinnenkloster St. Marienstern und das Oberlausitzer Reichenbach besuchte. Karel Simandl erwiderte: "Ich bin sicher, da die tschechischen Bischñfe die Einladung nutzen werden". Der Besuch kñnnte schon im August Realitît werden, so der Generalsekretîr weiter. Eingeladen wurde Msrg. Simandl anlîlich der vom Christlich-Sozialen Bildungswerk Sachsen (CSB) gemeinsam mit der Tschechisch- Christlichen Akademie und der Landeszentrale fΠr politische Bildung veranstalteten Deutsch-Tschechischen Akademie.

Bildung und Arbeit im lîndlichen Raum standen im Mittelpunkt der Stippvisite. Maria Wenk, Referentin beim CSB, berichtete Πber die Seniorenarbeit im zweisprachigen Gebiet. So veranstaltet sie eine Seniorenakademie und verschiedene Bildungsfahrten. Der von ihr mitherausgegebene "Seniorenbrief" erscheint monatlich in deutscher und in sorbischer Sprache. Neben geistlichen Betrachtungen findet der Leser Wissenswertes aus der Umgebung. "In der jΠngsten Ausgabe wurde Πber die Ende Juni stattfindenden Dorftage in Panschwik-Kuckau, Πber das Biosphîrenreservat in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft und von den SiebenbΠrger Sachsen berichtet", erlîuterte Maria Wenk. Der tschechische Gast zeigte sich beeindruckt von der Vielfîltigkeit der Arbeit im lîndlichen Raum. Er wolle in seiner Heimat von der Seniorenarbeit berichten und dem CSB helfen, Kontakte zu tschechischen Seniorengruppen herzustellen. Profitieren werden davon vor allem sorbische Senioren, denn fΠr sie gibt es keine hohe Sprachbarriere.

Im Anschlu daran begab sich Karel Simandl ins Kloster St. Marienstern. Die übtissin empfing den Generalsekretîr der Bischofskonferenz zu einer halbstΠndigen Audienz. Sie berichtete Πber die Geschichte des Klosters und ging dabei auf die Situation in der DDR ein. Zwar unterlag das Klosterleben in der DDR einigen Repressionen, doch lebte man im Vergleich zur damaligen Tschechoslowakei ungestñrter, so die übtissin. Zur Sprache kam auch die diesjîhrige Erste Sîchsische Landesausstellung, die das Kloster und die Oberlausitz einer breiten ffentlichkeit bekannt machen mñchte. In KΠrze wird es auch Informationsmaterial in tschechischer Sprache geben. In seiner Funktion als Generalsekretîr mñchte Simandl dieses an die tschechischen Bischñfe weiterleiten.

Im Anschlu fand eine FΠhrung durch die Klosterkirche und den Umwelt- und Lehrgarten statt. Der Gast zeigte sich besonders von der diesjîhrigen Wechselbepflanzung beeindruckt. Sie wurde in Form eines aufgeschlagenen Buches angelegt. "Beide Seiten werden den fΠnften und sechsten Tag der Schñpfungsgeschichte aus dem Buch Genesis darstellen", so Sonja Heiduschka. Sie berichtete weiter, da Mñnche und Nonnen als Wegbereiter der Gîrtnerei betrachtet werden kñnnen. Gerade der Anbau und die Nutzung von Krîutern zu Heilzwecken, so die Gartenchefin, sei in der Geschichte von den Klñstern ausgegangen. Obwohl die Zeit knapp war, besuchte Simandl noch die Wallfahrtskirche in Rosenthal und setzte dann seine Fahrt nach Reichenbach fort.

Fragen der kirchlichen und kommunalen Zusammenarbeit in der deutsch tschechischen Grenzregion standen im Mittelpunkt des Forums der Deutsch Tschechischen Akademie, die diesmal in Reichenbach stattfand. Msgr. Simandl ging in seinem Referat auf die Bedeutung der katholischen Kirche in Tschechien ein, der etwa sechs Prozent der Bevñlkerung angehñren. Sorgen bereite vor allem die von der Regierung Klaus verschleppte RΠckgabe kirchlichen Eigentums. Dieser Besitz sei wichtig, um den nñtigen RΠckhalt fΠr karitative Aufgaben zu haben. Insgesamt gîbe es einen positiven Trend fΠr seine Kirche.

Staatssekretîr Hartmut Ulbricht vom Sîchsischen Innenministerium ging in seinem Beitrag auf die Vereinfachung des Nahverkehrs in der Grenzregion ein. So werde derzeit vom Bundesgrenzschutz geprΠft, ob kurzfristige GrenzΠberschreitungen von landwirtschaftlichen Maschinen vereinfacht werden kñnnen In der anschlieenden Diskussion zeigten die angereisten BΠrgermeister beider Lînder Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit dieser Art.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 22 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 31.05.1998

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