Evangelium
...in kirchlichen Einrichtungen
Das ist doch eine Selbstverständlichkeit, werden viele sagen. Wo sonst, wenn nicht in unseren Einrichtungen, an den Orten, wo sich jeder ob Bewohner, Besucher oder Mitarbeiter angenommen fühlt, getragen von einer Atmosphäre, von einem guten Geist.
Da ist der nichtchristliche Patient in einem katholischen Krankenhaus oder ein alter Mensch in einem unserer Altenheime und die vielen, die unsere verschiedenen Dienste in Anspruch nehmen. Was ist es, was die Leute sagen lässt, dort habe ich mich wohl gefühlt? Dort war das Klima durch einen anderen Geist bestimmt.
Es ist nicht irgendein Geist, der die Atmosphäre in unseren Einrichtungen prägt. Es ist der Geist des Evangeliums. Hier bieten sich viele Möglichkeiten, Zeugnis von unseren Wurzeln zu geben. Gelingt es uns, deutlich zu machen aus welcher Quelle wir leben? Wird das deutlich für nichtchristliche Eltern, die ihr Kind in einen katholischen Kindergarten bringen? Lassen wir sie teilhaben am Reichtum unseres Glaubens? Beziehen wir sie ein bei der Feier des Kirchenjahres? Gelingt uns das auch in den anderen Einrichtungen und Diensten? Wird die Sorge Gottes um den Menschen leibhaft erfahrbar, wenn jemand in ein Altenheim oder in eine Behinderteneinrichtung kommt? Nehmen wir die vielen Chancen wahr, die sich im Alltag bieten?
Haben wir den Mut und das Zutrauen, dass in unserem Tun die Frohe Botschaft durchscheint. Nur so kann der, der sucht und interessiert ist, sie finden. Schauen wir nur auf die vielen Ehrenamtlichen. Da fragt die Nachbarin eine Pfarrhelferin, warum sie ehrenamtlich alte, einsame und kranke Menschen besucht. Die Ehrenamtlichen bringen das Evangelium unter die Menschen, helfen, dass es für alle Menschen leuchtet. Halten wir es mit Charles de Foucauld: Man versteht das Evangelium nicht, wenn man es nur liest, man versteht es nur, wenn man es tut. Machen wir durch unser Tun neugierig auf die froh machende Botschaft.
Alois Wolf,
PF 706, 99014 Erfurt,
Tel. (03 61) 6 72 90.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 04.03.2001