Deutscher Bischof für Rußland

Marx - Es war ein wichtiger Tag für die Kirche in Rußland: Am 7. Juni, dem Dreifaltigkeitssonntag, wurde in Marx an der Wolga der deutsche Priester Clemens Pickel zum Bischof geweiht. Pickel war vom Papst im März zum Weihbischof von Moskau ernannt worden und wird als Bischofsvikar für den südlichen Teil der "Apostolischen Administratur für die Katholiken des lateinischen Ritus im europäischen Teil Rußlands" zuständig sein. Damit gibt es jetzt in Rußland vier katholische Bischöfe, je einen Apostolischen Administrator und einen Weihbischof für den europäischen und den asiatischen Teil. In dem Gebiet, für das Pickel zuständig ist und das etwa so groß ist wie die alten Bundesländer, leben 120 000 Katholiken in 49 Gemeinden, 32 Priester und 30 Ordensschwestern

Clemens Pickel wurde 1961 in Colditz (Sachsen) geboren. 1988 empfing er in Dresden die Priesterweihe und ging 1990 als Seelsorger in die Sowjetunion. In Marx, dem Zentrum der Wolgadeutschen, war Pickel zuletzt Pfarrer. Hier beendete er unter anderem den Bau der ersten katholischen Pfarrkirche in Rußland nach der Oktoberrevolution. Der Apostolische Nuntius in Rußland, Erzbischof John Bukowski, dankte während der Bischofsweihe für die Unterstützung, die die deutsche Kirche für die Entwicklung der katholischen Kirche in Rußland leiste. "Wir sind auf diese Hilfe angewiesen", betonte Bukowski

Der Nuntius und die beiden Apostolischen Administratoren in Rußland, Erzbischof Thaddaeus Kondrusiewicz aus Moskau und Bischof Joseph Werth aus Novosibirsk, nahmen die Bischofsweihe vor. Außerdem waren der bisherige Heimatbischof von Clemens Pickel, Joachim Reinelt aus Dresden, und rund 100 Gäste aus Deutschland nach Marx gereist. Weihbischof Pickel bat in den ersten Worten nach seiner Weihe die deutschen Katholiken um ihre Unterstützung vor allem im Gebet, aber auch in materieller Hinsicht

Matthias Holluba