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Bistum Erfurt

Ungewöhnlicher Samstagabend für Jugendliche

Eichsfeldjugendtag

Hülfensberg (jk) - Ein ungewöhnlicher Samstagabend für Jugendliche: Die einen malten Seidenbilder, andere tanzten in einem Saal, wieder andere dachten darüber nach, was "Berufung" bedeuten kann. Zum Eichsfeldjugendtag trafen sich am vergangenen Samstag und Sonntag knapp 100 Jugendliche auf dem Hülfensberg. Samstagabend gab es verschiedene Workshops und einen gemeinsamen Abendimbi. Anschlieend fand in der Wallfahrtskirche ein Nachtgebet statt. Zu später Stunde versammelten sich die Jugendlichen dann noch zu einem Johannisfeuer unter dem Konrad-Martin-Kreuz. Am Sonntagmorgen feierten die Jungen und Mädchen einen Jugendgottesdienst, der vom Effelder Jugendchor gestaltet wurde.

Der Eichsfeldjugendtag stand unter dem Motto "Begeistert auf dem Weg". "Wir wollen damit den Heiligen Geist unter die Leute bringen", erklärte Jugendreferentin Schwester Maria Elisabeth aus Heiligenstadt. Gemeinsam mit den Franziskanern vom Hülfensberg, denen es ein Anliegen ist, da die Jugendlichen den Wallfahrtsberg kennenlernen, hatte das Heiligenstädter Jugendseelsorge-Team wieder den Eichsfeldjugendtag organisiert. Jeder der Mitarbeiter lud zu einem Angebot ein.

Um "Farben der Hoffnung" ging es bei Jugendreferent Markus Gudat. Auf Fensterbildern aus Seide konnten die Jugendlichen malen, was für sie Hoffnung bedeutet oder auch, worauf sie hoffen. Für die einen ist es eine Lehrstelle, für andere ein schöner Sommerurlaub. Markus Gudat selbst hofft, da die Bilder den Jugendlichen zuhause helfen, sich an diesen Tag und an ihre eigene Hoffnung zu erinnern. Christen seien oft in der Minderheit. "Es ist wichtig, nicht zu resignieren und ein eigenes festes Verständnis, ein eigenes Hoffnungsbild zu entwickeln."

Susanne Gatzemeier aus Hundeshagen war zum zweiten Mal beim Eichsfeldjugendtag dabei. "Man merkt hier etwas vom Heiligen Geist", versuchte sie ihre Begeisterung in Worte zu fassen. "Ich hoffe, da ich von dieser Stimmung etwas mitnehmen kann in den stressigen Schulalltag. Ein bichen Geist, um davon zu zehren." Schule und das, was zu Hause ist, sei nicht alles, steht für die 17jährige fest.

Der Eichsfelder Jugendtag ist ziemlich jung. In diesem Jahr fand er zum vierten Mal statt. Zwar gibt es in Erfurt seit 51 Jahren die Jugendwallfahrt. Die Bischofsstadt ist aber vom Eichsfeld relativ weit entfernt - und so entstand der Jugendtag für Eichsfelder Jugendliche. In diesem Jahr gab es beim Konzept für den Tag einige Veränderungen: Eine vorherige Anmeldung ist nun notwendig. Die Jugendlichen schlafen nicht mehr in selbst mitgebrachten Zelten, sondern in fünf groen Zelten des Marcel-Callo-Hauses und in zwei Sälen. Alkohol ist strikt verboten. Grund für die Veränderungen: "Die letzten drei Jahre war das für die Jugendlichen mehr eine schöne Zeltnacht. Wir wollen aber ein geistig-geistliches Angebot für Jugendliche machen, die im Glauben auf dem Weg sind", sagt Schwester Maria Elisabeth. "Die Jugendlichen sollen sich hier wiedersehen und sich wiederfinden als Christen. Ihr Blick soll einmal in eine Richtung gelenkt werden, über die sie im Alltag sonst wenig nachdenken."

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 27 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 05.07.1998

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