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Bistum Dresden-Meißen

Einüben in den Lebensstil Jesu

Bistumsjugendtag

Wechselburg (mh) - Die Stimmung hat ihn einfach mitgerissen: Als Pater Rupert vor dem Schlußsegen für die Vermeldungen zum Ambo ging, begann er - unterstützt durch rhythmisches Fingerschnipsen der Jugendlichen - den Text als Sprechgesang vorzutragen. Der Gottesdienst zum Bistumsjugendtag in Wechselburg war etwas Besonderes. The Saint Francis de Sales";, ein Gospelchor aus New Orleans (siehe Seite 14) feierte ihn mit rund 450 Jugendlichen in der Art, wie sie ihn zu Hause in Amerika feiern: Gospels, die jeder schnell mitsingen konnte, Friedensgruß nach dem Schuldbekenntnis und eine Predigt mit Musik und Gesang

Dienst befreit"; - so hieß das Motto dieses zweiten Bistumsjugendtages. Das Thema bestimmte das Wochenende, das am Samstag mit neun Workshops begann. Am Abend gab das Schirgiswalder Kabarett Die Optimisten"; eine Vorstellung. Der Gospelchor begeisterte die Jugendlichen schon einmal mit einem Konzert. Und für diejenigen, die gegen Mitternacht noch nicht schlafen gehen wollten, gab es ein meditatives Nachtgebet

Um das Motto Dienst befreit"; ging es in der Predigt am Sonntagmorgen: Lets go back to church - Laßt uns zurückgehen zur Kirche"; so hieß der Gospel, den die Gemeinde zwischen den einzelnen Predigtgedanken sang. Zeit, über das Gehörte nachzudenken. Bistumsjugendseelsorger Veit Scapan erinnerte an Jesus, dem alle Macht gegeben sei, der aber gesagt hat, er sei nicht gekommen zu herrschen, sondern zu dienen. Wer unter seinen Jüngern der Erste sein wolle, der solle der Diener aller sein. Ist Jesus der Ansicht, mit Kriecherei geht es weiter?";, fragte Veit Scapan. Es gehe nicht um Kriecherei, sondern um den Mut zu dienen, es gehe darum, für andere dazu sein. Das sei der Lebensstil Jesu. Dieser Dienst befreie. Die Karriere nach unten"; könne ein gutes Programm für das Ende dieses Jahrtausends sein

Was Leistung"; und Dienst"; heißt, darüber hatten sich die Jugendlichen in den Workshops Gedanken gemacht: Der Eine Welt Laden"; Leipzig informierte über seine Arbeit, unter dem Thema Schneller, höher, weiter"; ging es um Leistung und Sport";, Fragen rund um den Wehrdienst, den Zivildienst und das Freiwillige Soziale Jahr"; standen ebenso auf dem Programm wie Berufe in der Kirche"; und das Ordensleben

Einen Rahmen des Bistumsjugendtages bildete eine symbolische Baustelle, die zu Beginn in der Wechselburger Stiftskirche errichtet worden war: Alle Jugendgruppen hatten einen gebastelten Dachziegel"; mitgebracht, auf dem sie sich vorstellten. Diese Ziegel wurden dann zu einem Dach zusammengesetzt. Am Sonntagmittag nahm jede Gruppe den Ziegel einer anderen mit nach Hause. So sollen sich die Jugendgruppen unseres Bistums besser kennenlernen";, erklärt Veit Scapan

Der Diözesanjugendseelsorger ist mit dem zweiten Bistumsjugendtag dieser Art zufrieden: Trotz schlechten Wetters, des Fußballweltmeisterschaftsspieles Deutschland gegen Kroatien und trotz Abi-Bällen waren an beiden Tagen rund 500 Jugendliche in Wechselburg. Vor allem die inhaltliche Arbeit in den Workshops lief sehr gut";, berichtet Scapan. Genau das soll der Unterschied zur Jugendwallfahrt sein. Beim Bistumsjugendtag geht es um ein Thema, an dem inhaltlich gearbeitet wird."; Jugendseelsorger Scapan hofft, daß der Jugendtag zu einer guten Tradition wird

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 28 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 12.07.1998

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