Der Mensch braucht den Ruhetag
Sonntags-Schutz
Erfurt (tdh) - Das Thema "Sonn- und Feiertagsschutz" stand im Mittelpunkt eines Gesprächs Thüringer Abgeordneter mit Kirchenvertretern am 23. Juni in Erfurt. Dazu hatten der Leiter des Katholischen Büros, Ordinariatsrat Winfried Weinrich, und der Evangelische Beauftragte bei Landtag und Landesregierung, Kirchenrat Bär, eingeladen.
Prof. Raschzok, Inhaber des Lehrstuhls für Praktische Theologie an der Theologischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena, führte die Teilnehmer mit seinem Referat zum Thema "Sonn- und Feiertage aus biblisch-theologischer Sicht und ihre sozial-kulturelle Bestimmung" in die Thematik ein. Raschzok erinnerte an die jüdischen, christlichen und spätantiken Wurzeln der Feiertagskultur und machte auf die anthropologische Dimension in der heutigen säkularen Gesellschaft aufmerksam. Er legte Wert darauf, die eigenen Traditionen aufzuarbeiten und sie mit der heutigen Erlebniskultur zu konfrontieren. Neben der Dimension des Gottesdienstes als kulturelle Erinnerung verwies der Referent auf die Notwendigkeit einer strukturierten Zeit als eine Voraussetzung für die psychische Stabilität der Menschen in der heutigen Gesellschaft.
Während des Gesprächs wurden die Politiker gebeten, sich entschieden für die Beibehaltung der Rahmenbedingungen für den Sonn- und Feiertagsschutz einzusetzen.
An der Diskussion nahmen unter anderen Landtagspräsident Frank-Michael Pietzsch und Finanzminister Andreas Trautvetter teil.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 12.07.1998