"Weniger Poltik, mehr Zeit für uns"
BDKJ-Diözesanvorstand - Anfragen
Roßbach (dw) - "Neue Wege im BDKJ" hieß das Thema, das die Delegierten der jüngsten Magdeburger Diözesanversammlung des Bundes der deutschen katholischen Jugend kurzfristig auf die Tagesordnung setzten. Der Anstoß dazu war vom Diözesanvorstand gekommen: "Die bestehenden Jugendverbände leisten vor Ort hervorragende Arbeit. Es fällt jedoch schwer, auf Bistumsebene zu agieren", erläuterte BDKJ-Präses Thomas Kriesel im Jugendhaus Roßbach. Seit Jahren arbeite der BDKJ-Diözesanvorstand in der gleichen Besetzung. Der Vorstand wolle deutlich machen, daß nicht der Vorstand selbst, sondern vor allem die Jugendlichen bestimmten müßten, welche Ziele bei der Vorstandsarbeit verfolgt werden.
Die anwesenden Vertreter der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg, der Katholischen Jungen Gemeinde, der Deutschen Jugend Kraft, des Wittenberger Verbandes Don Bosco Live und der BDKJ-Verbände im Dekanat Wittenberg und in der Stadt Halle sprachen sich dafür aus, daß die Mitglieder der Diözesanversammlung ihren Blick verstärkt auf die Arbeit der Verbände und Jugendgruppen vor Ort richten sollten. Das Engagement im BDKJ auf Bundesebene und in der Bundes- und Landespolitik sollte hingegen auf effektive Schwerpunkte reduziert werden, wünschte die Mehrzahl der Delegierten. Ein Beispiel für politische Einmischung, auf die nicht verzichtet werden sollte, nannte BDKJ-Diözesangeschäftsführer Matthias Plehn. Nach den gegenwärtigen Förderregeln des Landes Sachsen-Anhalt gehe in der Jugendarbeit der Löwenanteil der Fördergelder an Träger, die Freizeitveranstaltungen im großen Stil durchführten, wie zum Beispiel "Kinderland" oder die "Interessenvereinigung Jugendweihe". Einziges Kriterium für die Förderhöhe seien Teilnehmerzahlen. Der BDKJ setze sich im Kinder- und Jugendring des Landes dafür ein, daß künftig auch die pädagogische Qualität der Angebote berücksichtigt wird.
Die Diözesanversammlung wählte einen neuen Vorstand. Wiedergewählt wurden Thomas Kriesel als Präses sowie Angela Degenhardt und Goswin van Rissenbeck als Vorsitzende. Die geistliche Leiterin Monika Lazar stellte sich nicht zur Wiederwahl. Nachfolgerin wurde Monika Krebs aus Lauchhammer.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 12.07.1998