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Aus der Region

Miseor-Hungertuchwallfahrt

Denkanstöße, wenn's ums Geld geht

Unterwegs mit dem Hungertuch Naumburg / Berlin (dw) - "Eine gute Mischung zwischen Besinnung und Austausch" schätzt Comboni-Pater Robert Sottara an der Misereor-Hungertuchwallfahrt. Wie viele der 64 Wallfahrer aus ganz Deutschland, die am Aschermittwoch von Naumburg aus zur Eröffnungsveranstaltung der Fastenaktion nach Berlin starteten, gehört er schon zu den "alten Hasen".
Seit 1986 lädt die katholische Hilfsaktion zum Auftakt der Fastenzeit ein, mit dem Hungertuch vom letztjährigen Eröffnungsort der Misereor-Aktion zur aktuellen Auftaktveranstaltung zu pilgern. Auch wenn etliche die Tour in ihrem Terminkalender seit Jahren fest gebucht haben, ist die Hungertuchwallfahrt doch immer offen für neue Teilnehmer. In einer Art Staffettenlauf sind die Wallfahrer in Kleingruppen jeweils vier bis sechs Stunden unterwegs. Sie übernachten in Gemeinderäumen oder Turnhallen. Gerne lassen sie sich einladen, in Schulen oder bei Gemeindeveranstaltungen über das Anliegen der Fastenaktion zu berichten.
Bei einem Vorbereitungstag im Jugendhaus Roßbach stimmten sich die Wallfahrer am Faschingsdienstag auf das Thema der diesjährigen Aktion, "Teilen mit Gewinn", ein, das unter anderem dazu einlädt, über den eigenen Umgang mit Geld nachzudenken. Die Naumburger Peter-und-Pauls-Kirche war Startpunkt der Wallfahrt eigentlich nur aufgrund ihrer geographischen Lage geworden. Von Frankfurt/Main aus, wo Misereor die Fastenaktion im vergangenen Jahr eröffnete, hätten es die Pilger unmöglich in vier Tagen bis nach Berlin geschafft.
Halt machten die Kleingruppen unter anderem in Merseburg, Gröbers, Wolfen, Wittenberg und Potsdam. Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) würdigte bei einem Empfang für die Hungertuchwallfahrer in der Potsdamer Staatskanzlei den Einsatz der Kirchen für Menschen in Not. Hilfe für Not Leidende bewahre die Menschenwürde in der Gesellschaft, die durch Leistungsdruck und Egoismus gefährdet sei, sagte Stolpe. Die Wallfahrer setzten ein Zeichen dafür, "dass Mitmenschlichkeit, Verantwortlichkeit, Solidarität und Nächstenliebe Grundwerte unserer Gesellschaft geblieben sind".

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 10 des 51. Jahrgangs (im Jahr 2001).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 11.03.2001

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