Wert nicht hoch genug eingeschätzt
Katholische Schulen
Erfurt (bip) - Schulen in katholischer Trägerschaft - das war das Schwerpunktthema eines Gesprächs des Erfurter Bischofs Joachim Wanke mit katholischen Abgeordneten. Dazu waren Europa-, Bundestags- und Landtagsabgeordnete des Freistaates Thüringen sowie kommunale Abgeordnete der Landeshauptstadt Erfurt der Einladung des Bischofs in die Erfurter Bildungsstätte St. Martin gefolgt. Die Leiter der katholischen Schulen des Bistums informierten die Abgeordneten über die Ausbildung in den unterschiedlichen Bildungseinrichtungen.
Alle Schulen in katholischer Trägerschaft, ob Gymnasium, Berufsfachschule, Fachschule für Sozialpädagogik, Fachschule für Krankenpflege oder Förderschule für geistig Behinderte, haben ein gemeinsames Ziel: eine gute fundierte theoretische Ausbildung und eine am christlichen Menschenbild orientierte Erziehung.
Der Europaabgeordnete Rolf Behrend zeigte sich überrascht von dem breiten Spektrum der Schulen in katholischer Trägerschaft. Er ermunterte zu einem verstärkten Schüleraustausch in Europa, um so menschliche und geistige Brücken zu schlagen.
Thüringens Kultusminister Dieter Althaus sagte, der Wert der katholischen Bildungseinrichtungen sei nicht hoch genug einzuschätzen. Bei der Entwicklung einer breiten Schullandschaft in Thüringen habe sich die katholische Kirche sehr engagiert. Beim Kampf um jeden Schüler bei einer rückläufigen Entwicklung der Schülerzahl dürften nicht Äußerlichkeiten in den Vordergrund gestellt werden, sondern müsse der Anspruch der Schulen auf ein eigenes Leistungsprofil beibehalten werden, sagte der Minister.
Mit dem Thema Schulen für die diesjährigen Gesprächsrunde mit katholischen Abgeordneten hatte Bischof Wanke eine Anregung der Abgeordneten aus dem vorangegangenen Gespräch aufgegriffen.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 26.07.1998