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... am 30. August 1952

Damals ...

Der Tag des Herrn berichtet über den Alltag in einer Diasporagemeinde:

Da ist eine kleine Gemeinde hart an der Grenze. 2300 Seelen zählt sie, verteilt auf die Stadt und 27 weit verstreut liegende Ortschaften. Der Pfarrer erzählt: "Einheimische und Neubürger sind eine Pfarrfamilie. Es ist ein schöner Zusammenhalt. Wochentags kommen etwa 25 bis 30 Besucher zur heiligen Messe, das sind fast alle, die es zeitlich ermöglichen können

Auch der Besuch der Kindermesse und des Religionsunterrichtes ist gut. ,Schwänzer' sind ganz selten. Die Kinder sind stolz, wenn sie antworten können: ,Wir sind alle da.' Wenn sie einmal nicht kommen können, dann liegt ein tatsächlicher Grund vor. Und sie kommen gern. Ja, sie betteln oft, daß sie noch länger bleiben dürfen. Es ist schade, daß man nicht noch mehr Unterricht halten kann. Aber dazu fehlt oft die Zeit und die Kraft. Oft sind in einem Ort ja nur vier Kinder, und es ist eine Stunde Weg. In einem anderen Ort sind sieben Kinder und zweieinhalb Stunden Weg. Aber ich muß an unseren Diasporabischof denken, der einmal als Kaplan in einer Scheune zwei Kindern Religionsunterricht gab. Er auf dem Hackklotz sitzend, die Kinder daneben. Ein anderer Raum stand nicht zur Verfügung. Es kommt eben nicht auf die Zahl und nicht auf den Raum an

Aber nicht nur der Gottesdienstbesuch ist gut. Es ist auch wirklich karitatives Leben in der Gemeinde. Wo das fehlt, ist eine Gemeinde ja tot. Die Gemeinde ist eingeteilt in einzelne Bezirke, für die je ein Helfer oder eine Helferin besonders da ist. Die helfen dann, wo sie können, oder melden, wo Kranke sind oder wo Menschen sind, die sich freuen, wenn der Priester auch einmal Anteil nimmt an ihrer Freude. Leid haben die Leute alle gehabt. Dazu noch die abseitige Diaspora. Das war eine starke Glaubensprobe für viele. Und doch sind fast keine Abfälle zu beklagen ..."

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 31 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 02.08.1998

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