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Bistum Magdeburg

Bischof Nowak über seinen Vorgänger

Jubiläum

Hülfensberg_Kreuz

Altbischof Johannes Braun
im Ruhestand
Am 8. August 1948 wurde im Hohen Dom zu Paderborn Johannes Braun zum Priester geweiht. Bald nach seiner Priesterweihe wurde er als Neupriester in die Diaspora des damaligen Erzbischöflichen Kommissariats Magdeburg geschickt. Er begann seinen Dienst als Vikar in der Propsteikirche St. Sebastian. Der damalige Weihbischof Dr. Friedrich Maria Rintelen übertrug ihm im Jahre 1952 den Aufbau des Norbertuswerkes, eines Vorseminars für junge Männer, die sich erst nach einer Berufsausbildung entschieden, das Theologiestudium aufzunehmen. Im Laufe der Jahre haben mehrere hundert junge Männer diesen Weg beschritten und sind in allen Jurisdiktionsbezirken der damaligen DDR zu Priestern geweiht worden.

Im Jahre 1970 trat Johannes Braun die Nachfolge von Bischof Rintelen an und wurde Adjutor-Bischof mit dem Recht der Nachfolge im damaligen Erzbischöflichen Kommissariat Magdeburg. Nachdem das Kommissariat Magdeburg im Jahre 1973 den Status eines Bischöflichen Amtes erhielt, wurde Bischof Braun zum Apostolischen Administrator für diesen Bereich ernannt. Dieses Amt bekleidete er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1990.

Wir alle haben Anlaß, mit Dankbarkeit auf das Wirken von Bischof Braun in Magdeburg zurückzublicken. Ganz besonders hervorheben möchte ich sein hohes Engagement als Protektor des Bischöflichen Werkes "Not in der Welt". Unter seiner Leitung wurde ein Katastrophenlager eingerichtet, auch gingen unzählige Hilfssendungen mit Lebensmitteln und Gebrauchsgütern in die Dritte Welt.

Seiner Initiative ist es zu verdanken, daß zu DDR-Zeiten das sogenannte Sonderbauprogramm ins Leben gerufen wurde. Ein Programm, das es ermöglichte, wenn auch weitgehend für Westmark, neue Kirchen und Heime zu bauen. Allein im Bistum Magdeburg können wir heute viele Häuser und Kirchen benennen, die in dieser Zeit errichtet wurden.

Bischof Braun ist es zu verdanken, daß die Heiligen, die in unserem Gebiet gelebt und gewirkt haben, wieder bekannt geworden sind. Er hat einen Magdeburger Heiligenkalender erstellt und dafür gesorgt, daß der heilige Norbert zum Patron des damaligen Bischöflichen Amtes erhoben wurde. Als erster katholischer Bischof der damaligen DDR hat Bischof Braun in einem mutigen Hirtenbrief die Situation in der DDR angesprochen und die Herbeiführung der Wende gefordert. Eine unerwartete Reaktion über Konfessionsgrenzen hinaus verfehlte die Wirkung seines Briefes nicht und verunsicherte die politische Führung wie auch die Staatssicherheit.

Bischof Braun hat als Priester und als Bischof immer nach seinem Wahlspruch "in fide et veritate" gelebt. Dieser Wahlspruch verbindet uns mit ihm. Unsere Gebete und Gedanken gehen am heutigen Tag nach Paderborn, wo Bischof Braun seinen Ruhestand verbringt. Wir danken ihm für sein Wirken und wünschen ihm Gottes Segen für die Jahre, die Gott ihm noch schenken wird.
Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 32 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 09.08.1998

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