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... am 11. Oktober 1952

Damals ...

Das 50jährige Jubiläum der katholischen Kirche in Rothenburg (Bistum Görlitz) nahm im Jahr 1952 Autor Albert Lange zum Anlaß, um über die Geschichte dieser katholischen Gemeinde im Tag des Herrn zu berichten:

Clemensschwestern

Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts, als das katholische Leben in der Oberlausitz neu erwachte, wurde auch in Rothenburg nach 300jähriger Unterbrechung wieder katholischerGottesdienst gehalten. Man mietete ein leerstehendes Stallgebäude und gestaltete es zu einem würdigen Kapellenraum um. Am 20. April 1853 wurde darin zum erstenmal das heilige Opfer gefeiert durch Kaplan Schubert aus Priebus, der als Missionsgeistlicher für Rothenburg, Spremberg und Muskau tätig war. Jahrzehntelang haben dann Geistliche aus Priebus und später aus Muskau die weite, viele Stunden durch sandige und zerfahrene Waldwege führende Strecke nach Rothenburg zurückgelegt, um die dortigen Katholiken seelsorglich zu betreuen. Erst 1918 wurde ein eigener Seelsorger für Rothenburg bestellt

Das Grundstück, auf dem die Kapelle stand, wurde 1899 von der Inneren Mission gekauft und dort eine Anstalt für Schwachsinnige errichtet. Deswegen mußten die Katholiken Rothenburgs mit ihrem Gottesdienst in einen Gasthaussaal wandern, bis mit Hilfe des Bonifatius-Vereins eine eigene kleine Kirche erbaut werden konnte. Am 6. Juli 1902 weihte Erzpriester Bienau (Priebus) unter freudiger Anteilnahme der ganzen Gemeinde das neue Gotteshaus der heiligen Rosenkranzkönigin

Im Frühjahr 1945, als die Wellen des Krieges auch über die sonst so stille Heidelandschaft der Oberlausitz dahin brausten, erlitt die Kirche schwere Schäden und konnte eineinhalb Jahre nicht benutzt werden. Es ist aber trotz der zeitbedingten großen Schwierigkeiten doch gelungen, sie äußerlich und innerlich zu restaurieren, so daß in diesem Jahre das 50jährige Jubiläum der Kirche festlich begangen werden konnte. Zur Vorbereitung des Jubiläumstages hielten Jesuitenpatres eine Woche lang Mission. Trotz der überaus heißen Sommertage kamen die Gläubigen auch aus weit entfernten Orten der Diasporagemeinde, um an den Gnadentagen der Mission teilnehmen zu können

Am Jubiläumstage selbst, dem 6. Juli, wurde die Kirche durch Kapitelsvikar Dr. Piontek feierlich konsekriert. Voll Dank gegen Gott, aber auch in dankbarem Gedenken aller, die zur Wiederherstellung des Gotteshauses geholfen haben, beging die Gemeinde den Tag des Jubiläums und der Kirchweihe. Möge sie stets der ihr erwachsenen Verpflichtung eingedenk bleiben, die Kardinal Faulhaber einmal in die Worte gekleidet hat: Gottes Zelt unter den Menschenkindern ist eine Gnade, aber auch eine heilige Pflicht, sein eigenes Zelt in die Nähe des Heiligtums zu stellen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 34 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 23.08.1998

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