Großes Fest zum 50. Jubiläum
Schönstatt-Familienliga
Friedrichroda (ep) - "Aus dem Weg! Jetzt komme ich!" "Wird's bald, her mit dem Rucksack!" "Los, los, hier sage ich, wo's lang geht!" - So und ähnlich geht es im "Land der kantigen Herzen" zu. Ein Anspiel beim Schönstatt-Familiengottesdienst am vergangenen Sonntag in Friedrichroda wollte mit der Geschichte von den kantigen Herzen darauf aufmerksam machen, wie es ist, wenn in einer Familie, einem Haus oder in einer Schulklasse ein schlechter Geist herrscht. Wenn also jeder nur an sich denkt, Zank und Streit dominieren und einer nicht dem andern hilft
"Komm, mit dir gelingt's" hatten die Schönstatt-Familien als Motto über ihr Familienfest im Schönstatt-Zentrum Friedrichroda geschrieben. Und damit zweierlei gemeint: Im Heilig-Geist-Jahr 1998 wollten sie in besonderer Weise um Gottes Geist bitten und zugleich Maria, die Mutter Jesu, um ihre Fürsprache anflehen. Mir ihrem diesjährigen Familienfest gedachten sie außerdem des 50jährigen Bestehens der Schönstatt-Familienliga
Bischof Joachim Wanke, der zu dem Schönstatt-Familienfest nach Friedrichroda gekommen war, griff in seiner Predigt das Thema des Familientages, die Bitte um Gottes Beistand, auf: "Der Heilige Geist erinnert uns immer wieder daran, daß wir von Gott angenommen sind, aus der Kraft der Gemeinschaft und der verheißenen Freude heraus leben dürfen. Das hilft uns, uns gegenseitig anzunehmen und einander zu bestärken." Das Motto "Komm, mit dir gelingt's" mache aber auch deutlich: Wer auf Maria schaut, der steht wie sie im "Kraftfeld des Geistes Gottes". Hinsichtlich des 50jährigen Bestehens der Schönstatt-Familienliga sagte Bischof Wanke, der Begründer des Schönstatt-Werkes, Pater Josef Kentenich habe "sehr hellsichtig die Bedeutung der Familie in den Mittelpunkt gerückt". Er sei dankbar, daß es mit der Schönstatt-Familie in der Region eine christliche Gemeinschaft gibt, "die denen, die es möchten, einen Raum der Gemeinsamkeit anbietet"
Das Wirken des Heiligen Geistes stand auch bei zwei Zwischenveranstaltungen am Mittag auf dem Programm des Familienfestes: Wo und wie wirkt der Heilige Geist? Welche besonderen Gnadengaben schenkt er Menschen? Und: Woran kann man erkennen, was dem Geist Gottes entspricht? Diese und ähnliche Fragen wurden bei einem Gesprächskreis bedacht, an dem auch Bischof Wanke teilnahm. Am Ende des Gesprächskreises konnten sich die Teilnehmer einige "Regeln zur Unterscheidung der Geister" für ihren Lebensalltag mitnehmen. Eine andere Gruppe hatte sich zu einem Dia-Ton-Vortrag über den Heiligen Geist versammelt. Während dessen war für die Kinder auf dem Gelände des Provinzhauses vor der Marien-Kapelle oder dem "Kapellchen", wie die Schönstätter liebevoll sagen, eine Spielstraße aufgebaut, die die Mädchen und Jungen auch eifrig nutzten
Den Abschluß des Tages bildete eine kleine Prozession und eine Andacht vor dem Kapellchen
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 06.09.1998