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Bistum Görlitz

Marienwallfahrtskirche ist nun Basilika

Grüssau (Schlesien)

Görlitz/ Grüssau (br/tdh) - Die Wallfahrtskirche im polnischen Grüssau wurde nach Mitteilung des Liegnitzer Diözesanbischofs Tadeusz Rybak von Papst Johannes Paul II. zur sogenannten Basilika Minor erhoben. Diesen Titel tragen neben einigen römischen Hauptkirchen und älteren Domen wie Worms, Speyer und Bamberg eine Reihe bedeutender Wallfahrts- und Klosterkirchen, darunter Lourdes, Fatima, Kevelaer und Altötting

Während eines feierlichen Gottesdienstes am 29. August - zu dem auch der Görlitzer Bischof Rudolf Müller und das Görlitzer Domkapitel eingeladen waren - proklamierte der Apostolische Nuntius in Polen, Erzbischof Josef Kowalczyk, diese Erhebung

In Grüssau (Krzeszow) - einem kleinen Ort in der Nähe von Landeshut/Kamienna Góra - befindet sich eines der bekanntesten Zisterzienserklöster Schlesiens

Dank seiner architektonischen Pracht ist es mit den Klöstern Leubus und Heinrichsau in Niederschlesien zu vergleichen. Da das Kloster Grüssau während des zweiten Weltkrieges nicht zerstört wurde und somit die kunsthistorisch wertvollen Schätze erhalten blieben, stellt sich auch heute noch dieser eindrucksvolle Zeuge des schlesischen Barocks in seiner unveränderten ursprünglichen Schönheit dar

Über Jahrhunderte pilgerten zahlreiche Wallfahrer aus Schlesien und Böhmen nach Grüssau, um das Gnadenbild unserer Lieben Frau zu verehren. Daran änderte sich auch nichts, als das Kloster am 23. November 1810 durch den preußischen Staat aufgehoben und säkularisiert wurde. Damals wurden die Mönche vertrieben, das Gut der Zisterzienser Staatseigentum und die Abteikirche zur Pfarrkirche. Als in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts deutsche Benediktiner das alte Kloster wieder neu belebten, war ihnen die besondere Verehrung des Grüssauer Gnadenbildes eine Herzenssache

In diesem Zusammenhang schreibt auch Bischof Rudolf Müller in seinem Grußwort, das zu dem Festgottesdienst in polnischer Sprache vorgelesen wurde: "Um so größer ist meine Freude, daß das junge Bistum Legnica in Grüssau seinen offiziellen Marienwallfahrtsort gefunden hat, von dem aus in einer großartigen Aktion das altehrwürdige Gnadenbild durch die ganze Diözese gewandert ist. Einen Höhepunkt dieser Marienverehrung erlebte das Bistum im vergangenen Jahr, als der Heilige Vater bei einem großen Gottesdienst in Legnica, an dem auch zahlreiche Katholiken des Bistums Görlitz teilnahmen, das Grüssauer Gnadenbild mit einer Krone versah. Für diesen feierlichen Akt nimmt das benachbarte Bistum Görlitz mit seinem Bischof und allen Gläubigen geistlichen Anteil."

In seinem Grußwort bringt Bischof Müller weiterhin zum Ausdruck, daß es bei allen kommenden Wallfahrten in Grüssau immer wieder zu einer herzlichen Begegnung zwischen deutschen und polnischen Gläubigen kommen möge

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 36 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 06.09.1998

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