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Bistum Magdeburg

Edisa und Valentina sagen Danke

Ausbildung in Halle

edisa und valentina

Halle (dw) - Sie haben ihre Ausbildung abgeschlossen und sagen Danke: Gemeinsam mit 18 anderen jungen Frauen haben Edisa Muhic, Flüchtling aus Sarajevo, und Valentina Moor, Aussiedlerin aus Kasachstan, am 31. August im halleschen Elisabeth-Krankenhaus ihre Examens-Zeugnisse in Empfang genommen

Ausländerfeindlichkeit hat keine von ihnen in Halle zu spüren bekommen. Wie schwer es sein kann, ohne perfekte Deutschkenntnisse einen Neuanfang zu machen, wissen jedoch beide sehr genau. "Man kapselt sich immer mehr ab und denkt die ganze Zeit, ,hoffentlich spricht dich keiner an' ", erzählt Valentina, die mit ihren Eltern und mit sieben ihrer acht Geschwister seit sechs Jahren in Deutschland lebt

Geholfen haben Valentina am Anfang insbesondere die Katholiken von Bad Liebenwerda, allen voran Pfarrer Peter Kuppe. Unter anderem hat der Pfarrer sie ermutigt, im Anschluß an einen sechsmonatigen Deutschkurs für Aussiedler die katholische Berufsfachschule für Sozialpflege St. Mathilde in Magdeburg zu besuchen und danach eine Ausbildung als Krankenschwester zu beginnen. Mittlerweile sind zwei ihrer Schwestern in ihre Fußstapfen getreten als Auszubildende am St.-Elisabeth-Krankenhaus

Als Edisa vor vier Jahren aus Bosnien floh, hatte sie bereits drei der vier dort üblichen Ausbildungsjahre zur Krankenschwester hinter sich. Da sie anfangs noch kein Wort Deutsch konnte, fing sie am Elisabeth-Krankenhaus mit der Ausbildung ganz von vorne an

Ende September läuft ihr Visum ab, und sie kehrt gemeinsam mit ihren Eltern zurück nach Sarajevo. Das Haus, das ihrer Familie dort gehörte, steht nicht mehr. Edisa ist jedoch zuversichtlich, daß sie als Krankenschwester Arbeit findet. Valentina zieht mit ihren Eltern und den jüngeren Geschwistern nach Kassel

Bevor Edisa und Valentina Halle verlassen, möchten sie sich bedanken: bei Pfarrer Kuppe, bei den Kurskolleginnen, die sie freundschaftlich aufgenommen haben, und bei ihren Ausbildern und Lehrern: "Wir haben uns über das Vertrauen gefreut, das sie in uns gesetzt haben. Sie haben uns Mut gemacht und auf jede erdenkliche Weise unterstützt", sagt Valentina

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 37 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 13.09.1998

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