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Bistum Dresden-Meißen

Religionsgesetz bedrängt Gemeinden

Gespräch in St. Marienstern

St. Marienstern (tdh) - Das neue russische Religionsgesetz stellt die katholische Kirche in Rußland vor große Probleme, betonte der Moskauer Weihbischof Clemens Pickel am Rande der Wallfahrt des Bistums Dresden-Meißen nach St. Marienstern. Clemens Pickel wies darauf hin, daß sich bis zum 31. Dezember 1999 alle katholischen Gemeinden und auch die Apostolischen Administraturen neu anmelden müssen. Dies klingt einfach, ist es jedoch nicht. Zahlreiche Vorschriften müssen beachtet, Forderungen nachgewiesen werden. Und was in einem Fall zur Bestätigung der Gemeinde genügt, kann in einem anderen nicht ausreichen. Clemens Pickel stellte es in Frage, ob es gelingt, alle Gemeinden im verbleibenden Zeitraum anzumelden

Weihbischof Clemens Pickel wies auch darauf hin, daß die religiöse Kraft in Rußland unmittelbar nach der gesellschaftlichen Wende größer war als heute. "Wir werden mit westlichem Müll zugeschüttet, die Menschen sind gefangen in diese Dinge", kritisierte Pickel wörtlich

Eine Erfahrung, die ähnlich auch im Nachbarland Tschechien gemacht wurde. Generalvikar Karel Havelka aus Leitmeritz betonte jedoch, daß es heute gerade in den Städten wieder funktionierende Gemeinden mit Kinder- und Jugendarbeit bis hin zu Seniorenkreisen gibt. Anders auf dem Land, dort werde in der Regel nur die Sonntagsmesse besucht, wenn überhaupt. Karel Havelka erzählte auch, daß er besondere persönliche Beziehungen zum Bistum Dresden-Meißen hat. In Berggießhübel nahe der Grenze wurde er als Kind getauft

Aus Polen kam der Liegnitzer Bischof Tadeusz Rybak nach Marienstern, er hob die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche in Polen und in Deutschland hervor und gratulierte den Schwestern sowie dem Bistum Dresden-Meißen zum 750jährigen Bestehen der Abtei St. Marienstern

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 39 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 27.09.1998

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