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Bistum Erfurt

Berufsbildung unter einem Dach

Erfurter Caritas-Schulen

Erfurt (cpd) - Die bisherige Erfurter Fachschule für Altenpflege und die Erfurter Berufsfachschule für Sozialwesen haben zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres ein gemeinsames Domizil bezogen. Zugleich wurden die beiden Einrichtungen in Trägerschaft der Caritas unter dem Dach der Berufsbildenden Schulen St. Elisabeth zusammengefaßt. Diözesan-Caritasdirektor Bruno Heller weihte das neue Gebäude in der Erfurter Max-Steenbeck-Straße am 8. September im Beisein von Oberbürgermeister Manfred Ruge und weiteren zahlreichen Gästen ein. Zuvor hatten die Auszubildenden und ihre Dozenten mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche "St. Nikolaus" das neue Schuljahr begonnen

Mit der Zusammenlegung fand die jahrelange unzulängliche Unterbringung der beiden Schulen in der Heinrich-Mann- und der Rückertstraße ein Ende. Mit einem Aufwand von 200 000 Mark wurde der Krippenteil der früheren Kinderkombination am Drosselberg zur Schule umgebaut. Das Treppenhaus wurde verändert, Sanitärbereiche und die Elektroinstallation erneuert und Schul- und Gruppenräume eingerichtet. Der jetzige finan-zielle Aufwand wird sich nach und nach durch geringere Mietkosten ausgleichen

Zur Zeit absolvieren 120 Lernende - darunter auch 20 Umschüler - im Alter von 16 bis 45 Jahren ihre Ausbildung in der Altenpflege, zum Sozialassistenten oder im beruflichen Grundbildungsjahr. Der Unterricht erfolgt nach den Rahmenbedingungen des Thüringer Kultusministeriums. "Darüber hinaus ist es uns aber sehr wichtig, im Sinne des christlichen Menschenbildes zu unterrichten", sagte Schulleiterin Gabriele Linek bei der Einweihungsfeier. Das christliche Bekenntnis ist aber keine Aufnahmebedingung an der Schule

Bereits im Oktober 1974 begann die erste Caritas-Altenpflegeausbildung. "Da es aber den Beruf Altenpfleger/in in der ehemaligen DDR nicht gab, war es eine rein kirchliche Ausbildung", erläuterte Caritas-Abteilungsleiter Reiner Gutmann. Erst im September 1990 erhielt diese Ausbildung die staatliche Anerkennung durch den damaligen Ministerrat der DDR

1991 gab es dann eine Neukonzeption als dreijährige Ausbildung entsprechend den Richtlinien des Thüringer Kultusministeriums. Fundament der im August 1991 gegründeten einjährigen Berufsfachschule war- en die durchweg postiven Erfahrungen der einjährigen Aspiranturen und Praktikanturen. Diese bestanden bereits seit 1953 in mehreren kirchlichen Einrichtungen

Heute bieten die Berufsbildenden Schulen St. Elisabeth drei Ausbildungsgänge an. Das Berufsgrundbildungsjahr steht jungen Leuten offen, die sich für soziale Berufe interessieren. Während eines einjährigen Kurses lernen die Teilnehmer die verschiedenen sozialen Berufe kennen, um sich danach besser entscheiden zu können. Das Berufsgrundbildungsjahr steht Realschulabgänger offen, die sich auf einen Pflegeberuf vorbereiten wollen und noch nicht das 17. Lebensjahr vollendet haben

Die Ausbildung zum Sozialassistenten kann allen empfohlen werden, die die Fachschule für Sozialpädagogik besuchen möchten. Sie ist so breit gefächert, daß eine Anstellung als Helfer/in in pädagogischen sowie sozialpflegerischen Einrichtungen möglich ist. Die zweijährige Ausbildung ist außerdem eine gute Voraussetzung für die Alten- und Krankenpflegeausbildung

Die Altenpflegeausbildung dauert drei Jahre. Sie befähigt Auszubildende und Umschüler für die Arbeit in allen Bereichen der Altenhilfe, also für den Dienst in Sozialstationen, Tagespflegeeinrichtungen, Altenheimen, in der offenen Altenhilfe und in geriatrischen Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 39 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 27.09.1998

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