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...am 8. November 1952

Damals

Der Tag des Herrn veröffentlicht Auszüge aus einer Ansprache von Maria Schlüter-Hermkes während des Berliner Katholikentages: Unter den unbewußten Gottlosen, die leben und sterben, als gäbe es keinen Gott, sind ohne Zweifel aber auch viele Getaufte und Gefirmte. Ihr Herz ist beim Geldverdienen und beim Genuß. Tag für Tag, in der Familie, im Betrieb, beim Sport vergessen sie einfachhin, daß es einen Gott gibt. Wer anders aber als der Christ ist verantwortlich für die Gleichgültigkeit, die Abneigung, den Haß gegen Gott und Christus? Wer weiß, ob dieser oder jener nicht deswegen gottlos geworden oder geblieben ist, weil ich, der neben ihm am Fließband arbeitet oder Tür an Tür mit ihm wohnt, nicht so geglaubt habe, daß er etwas gespürt hat von der Wirklichkeit über alle Wirklichkeiten. Fragende, hoffende, verzweifelnde Augen sind auf uns gerichtet. Suchen sie eine der acht Seligkeiten der Bergpredigt in unserem Gesicht? Ein großer Denker, der bei den Christen seiner Zeit den Abglanz von der Herrlichkeit und der Macht Gottes schmerzlich vermißte, hat seiner Enttäuschung in dem Ruf Ausdruck gegeben: "O diese Erlösten! Sie sind ja gar nicht erlöst." Diese Enttäuschung hat ihn zu der Erklärung geführt: "Gott ist tot!"

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 39 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 27.09.1998

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