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Bistum Dresden-Meißen

Ein Haus für Todkranke

Palliativstation

Dresden (epd/tdh) - Mit dem Bau eines sogenannten Palliativ-Hauses für todkranke Menschen am St. Joseph-Stifts-Krankenhaus in Dresden ist am 29. September offiziell begonnen worden. Das Gebäude soll insgesamt 7,2 Millionen Mark kosten und bis zum Frühjahr des Jahres 2000 fertiggestellt sein, erklärte der Präsident der Deutschen Krebshilfe, Helmut Geiger, anläßlich des ersten Spatenstiches. Insgesamt sollen bis zu zehn Patienten in der Palliativstation betreut werden können

Dresdens Bischof Joachim Reinelt drückte aus diesem Anlaß seine Freude darüber aus, daß nach achtjährigem Ringen dieses Haus für Kranke, deren Leiden nicht mehr geheilt, wohl aber gelindert werden kann, gerade an diesem Ort entsteht. Wenn nach Victor E. Frankl die Frage nach der Zukunft mit der Frage nach dem Sinn des Lebens verknüpft sei, um wieviel mehr betreffe dieser Zusammenhang "Menschen, die bewußt annehmen, was ihnen aufgetragen ist", sagte der Bischof weiter. Es sei ein Signal, daß eine solche Station entsteht in einer Zeit, wo über die technische Hilfe hinaus oft weder Wille noch Vermögen zu helfen da seien. Der Bischof dankte ausdrücklich den Schwestern, die für dieses Haus gegen Widerstände und Mißverständnisse und für die Leidenden gekämpft hätten - ganz im Sinne ihrer Patronin, der heiligen Elisabeth und ihrer Gründerin Clara Wolf

Für den Bau der Station übernimmt die Deutsche Krebshilfe nach eigenen Angaben 5,2 Millionen Mark der Kosten, mit jeweils einer Million Mark beteiligten sich die Diözese Dresden sowie die Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth, der Träger des St. Joseph-Stiftes. Damit sei es gelungen, das Bauwerk ohne staatliche Zuschüsse zu finanzieren, betonte Geiger. Zudem sei die Übernahme der Behandlungskosten durch die Krankenkassen gesichert.- In Palliativeinheiten von Krankenhäusern erhalten Patienten, die nicht mehr heilbar sind, schmerzlindernde Therapien und werden bis zu ihrem Tod betreut. In Deutschland gibt es nach Angaben der Deutschen Krebshilfe mittlerweile rund 45 Palliativstationen und 54 Hospize

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 41 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 11.10.1998

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