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Bistum Erfurt

Neue Länder bleiben Schwerpunkt

Bonifatiuswerk

Heiligenstadt (eb) - Erstmals in seiner fast 150jährigen Geschichte war das Bonifatiuswerk der Deutschen Katholiken zu seiner Generalversammlung in das Bistum Erfurt gekommen. Und mit dem Marcel-Callo-Haus, dem einstigen Bischöflichen Konvikt, hatte sich das große Hilfswerk einen Tagungsort gewählt, der eng mit dem Namen seines zweiten Präsidenten verbunden ist: Bischof Konrad Martin (gestorben 1879). In der Traditionslinie des großen Bekennerbischofs steht nun - allerdings im Laienamt - Georg Baron von und zu Brenken. Der 57jährige wurde von der 61. Generalversammlung zum neuen Präsidenten des Bonifatiuswerkes gewählt

Der bisherige Vizepräsident ist Nachfolger von Dr. Winfried Florian. Der 72jährige hatte seit 1971 an der Spitze des Bonifatiuswerkes gestanden. Die Generalversammlung ernannte ihn zum Ehrenpräsidenten. Neuer Vizepräsident wurde Hermann Glandorf (55), seit 1989 Mitglied im Generalvorstand. Neu in den 15köpfigen Vorstand kamen als Beisitzer die Generalvikare Dr. Georg Jelich (Erfurt) und Hubertus Zomack (Görlitz)

Auf der Generalversammlung waren die deutschen Bistümer vertreten durch Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt (Paderborn), Bischof Joachim Wanke (Erfurt) und den Regensburger Weihbischof Vinzenz Guggenberger. Als Vertreter der Nordischen Bischofskonferenz, dem Zusammenschluß der katholischen Bischöfe von Dänemark, Island, Schweden, Finnland und Norwegen, nahm Bischof Hubertus Brandenburg (Stockholm) als Gast teil und berichtete über die Lage der Diasporakirche in Skandinavien, die seit 1974 vom Bonifatiuswerk unterstützt wird

Die Versammlung nahm den Tätigkeits- und Geschäftsbericht entgegen, den Präsident Florian und Geschäftsführer Clemens A. Kathe für die vergangenen drei Jahre erstatteten. 1997 konnte das Hilfswerk insgesamt Einnahmen von über 29 Millionen DM verzeichnen (siehe auch Bericht auf Seite 11). Damit mußte das Bonifatiuswerk einen Rückgang von etwa einer Millionen Mark registrieren. Weiterhin bleiben die neuen Bundesländer "das Hauptgebiet der Diasporahilfe des Bonifatiuswerkes", so der neue Prasident. Rund 25 Millionen Mark will das Bonifatiuswerk 1999, wenn es auf 150 Jahre zurückblicken kann, für die verschiedensten Projekte in den deutschen, skandinavischen und baltischen Diasporagebieten aufwenden. In Ostdeutschland gilt die Hilfe unter anderem dem Ausbau des Priesterseminars in Erfurt, dem Kirchbau in Burgstädt bei Chemnitz und mehreren Kindergärten. Den Dank für die gerade den kathollischen Einrichtungen und Bistümern im Osten Deutschlands vom Bonifatiuswerk erteilte Hilfe, zumal in den schwierigen Jahren der DDR-Zeit, brachte beim Pontifikalamt und bei einem Empfang der Erfurter Bischof Wanke zum Ausdruck

Zum Abschluß der dreitägigen Beratung besuchten die Teilnehmer Mühlhausen und Wallfahrtsorte im Eichsfeld, darunter den Hülfensberg, wo vor 65 Jahren ein mächtiges Kreuz zur Erinnerung an den Paderborner Bekennerbischof Konrad Martin gesetzt worden war

Für den Stockholmer Bischof, Dr. Hubertus Brandenburg, hatte die Teilnahme an der Generalversammlung in Heiligenstadt einen interessanten "Nebeneffekt": Seine familiären Wurzeln führen mütterlicherseits in die Eichsfeldstadt. Hier war Mitte des 19. Jahrhunderts seine Großmutter geboren worden als Tochter des damaligen Bürgermeisters. Bischof Brandenburg wußte nicht wann seine Großmutter das Licht der Welt erblickte und wo sie getauft wurde. Beim Empfang im Marcel-Callo-Haus überraschte ihn die Erste Beigeordnete der Stadt, Heidemarie Borm, mit den gesuchten Daten

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 43 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 25.10.1998

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