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...am 20. November 1954

Damals

Nicht alles erfüllt sich so wie erhofft. Und so entpuppt sich manches, was in der Zeitung steht, später als Illusion. Ein Beispiel dafür ist die Meldung "Der Wiederaufbau der Mutterkirche Leipzigs gesichert" aus dem Jahr 1954:

Am 23. Oktober 1954 hat das katholische Propsteipfarramt in Leipzig vom Rat der Stadt mit Weisung des Ministeriums für Aufbau in Berlin die vorläufige Standort-Genehmigung zum Aufbau der in der Nacht vom 3. zum 4. Dezember 1943 zerstörten St.-Trinitatis-Kirche erhalten. Der Massenaufbau und der Standort der neu zu errichtenden Kirche sind gesichert. Damit finden die Bemühungen, die im Jahre 1946 begonnen haben und die durch die zentrale Lage der Kirche sehr kompliziert wurden, einen gewissen Abschluß. Die Schwierigkeiten ergaben sich vor allem daraus, daß im Zusammenhang mit der Neuplanung der Kirche auch die Bebauung des Südwestringes am Neuen Rathaus verbunden war

Im Jahre 1847 wurde die Kirche, die wir jetzt nur noch als Ruine kennen, an Stelle des Gotteshauses in der Pleißenburg von Professor Dr. Karl Heidelof, Nürnberg, errichtet. Sie ist mit ihrem Turm das Modell für die zweitürmige Stiftskirche in Oschatz gewesen. In freiwilligem Einsatz wollen die Katholiken von Leipzig wetteifern, um die Räumungsarbeiten und die notwendigen Ausschachtungen für die neuen Grundmauern zu vollenden

Die Trinitatiskirche zu Leipzig ist für die sächsisch-thüringischen Gebiete die Mutterkirche gewesen. Von hier aus sind die Pfarrgemeinden von Zwickau, Karl-Marx-Stadt, Gera, Altenburg, Grimma, Wurzen, Borna und viele andere Kirchen dieses mitteldeutschen Raumes gegründet worden

Neben der St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin und der Hofkirche zu Dresden ist sie das größte kirchliche Bauvorhaben in der Deutschen Demokratischen Republik. Wir wünschen, daß nach diesem ersten Schritt bald die Grundsteinlegung und die Vollendung der Kirche folgen mögen

(Später wurde diese Genehmigung zurückgezogen und die Kirche gesprengt. Die heutige Propstei befindet sich am Rosenthal.)

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 47 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 22.11.1998

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