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Aus der Region

Andritzki - Lichtzeichen für unsere Zeit

Seligsprechung

Dresden (tdh) - In einem Brief an die Gemeinden hat der Dresdner Bischof Joachim Reinelt zur Mitwirkung am Verfahren zur Seligsprechung des 1943 im KZ Dachau gestorbenen Priesters Alois Andritzki aufgerufen. "Damit die Seligsprechung geschehen kann, ist die Mitwirkung vieler von ihnen gefragt", heißt es in dem Brief, der den Titel trägt "Ein Lichtzeichen für unsere Zeit"

Der Bischof ruft insbesondere alle, die Andritzki kannten oder Personen kennen, die ihn gekannt haben, und die bisher noch nicht als Zeugen angesprochen wurden, auf, sich zu melden. "Insbesondere werden noch Zeugen gesucht, die damals seine Mithäftlinge waren oder der Partei, der Polizei, dem Gefängnis- oder KZ-Personal zugehörten oder Kontakte zu diesen Kreisen hatten." Gesucht seien auch Zeugen die Einwände gegen das Verfahren vorzubringen hätten

Außerdem weist der Bischof in dem Brief darauf hin, daß Personen, "die nach Anrufung der Fürbitte Andritzkis eine auffallende Gebetserhörung erfahren haben" eingeladen seien, dies dem Cyrill-Methodius-Verein mitzuteilen. Das sei wichtig, um zu zeigen, daß das Vorhaben der Seligsprechung von der Basis der Ortskirche getragen werde. Darüber hinaus sei für eine Seligsprechung im Normalfall das Vorliegen eines Wunders notwendig. Alle Gläubigen lädt der Bischof in seinem Brief ein, für die "Seligsprechung Andritzkis zu beten und seine Fürsprache bei Gott anzurufen"

Eine Seligsprechung diene dazu, die Erinnerung an Christen, die "uns Vorbild sein können", wachzuhalten, betont Bischof Reinelt weiter in seinem Brief. Andritzki habe den Menschen von heute viel zu sagen: "Er war aufgeschlossen für das Positive seiner Zeit, wußte aber dem Negativen, das er erkannt hatte, entgegen dem damaligen Trend und trotz aller Nachteile die sich daraus für ihn ergaben, konsequent zu widerstehen. Er wußte für diesen schweren, aber einzig richtigen Weg insbesondere Jugendliche zu begeistern. Welches Beispiel für Menschen, die im geistigen Wirrwarr unserer Zeit Orientierung und Halt suchen", schreibt der Bischof

Bischof Reinelt informiert in dem Brief auch darüber, wer mit der Durchführung des Verfahrens beauftragt wurde: Pfarrer Dr. Rudolf Kilank (Ostro) soll als Postulator (Antragsteller) die Argumente für die Seligsprechung vorbringen. Pfarrer Dr. Francois Reckinger (Zschopau) leitet als Bischöflicher Beauftragter das Verfahren. Als Promotor iustitiae (Anwalt des Rechts) überwacht der Chemnitzer Propst Dr. Konrad Zdarsa das Verfahren. Historische Experten sind Professor Dr. Heinz Hürten (Ingolstadt) und Dr. Siegfried Seifert (Bautzen), Notarin ist Elisabeth Sparing (Dresden)

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Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 49 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 06.12.1998

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