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Bistum Erfurt

Eigenes Leitbild anvisiert

Caritas

Erfurt (cpd) - Am 12. November 1998 fand in Erfurt die Vertreterversammlung des Caritasverbandes für das Bistum Erfurt statt. Daran nahmen 45 Delegierte aus den Mitgliedseinrichtungen und Diensten, aus Pfarreien und Dekanaten und aus den Fachverbänden Malteserhilfsdienst (MHD) und Sozialdienst katholischer Frauen (SKF) teil

In seinem Referat zu den "Aufgaben der Caritas in der Gemeinde und mit der Gemeinde" unterstrich Bischof Joachim Wanke das Miteinander von Pastoral und Caritas. "Es ist wichtig", so Wanke, "nicht übereinander, sondern miteinander zu sprechen." Die Verwurzelung der Caritas in den Gemeinden sei ein Reichtum, der aber nicht selbstverständlich festgehalten werden könne. Es bedürfe immer wieder gemeinsamer Anstrengungen. "Denn Gemeinden ohne die karitative Dimension sind nicht wahrhaft christliche Gemeinden", sagte der Bischof

Diözesan-Caritasdirektor Bruno Heller erläuterte in seinem Rechenschaftsbericht anhand ausgewählter Schwerpunkte die Arbeit der Caritas in den vergangenen Jahren. In einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs, der sehr nachhaltig das Zusammenleben präge, sei es unerläßlich, so der Caritasdirektor, Entwicklungen und Trends genau zu beobachten und mit den eigenen Kräften entsprechend flexibel zu reagieren. Insgesamt schätzte Heller ein, "daß sich das soziale Klima in unserem Land verschlechtert hat" - besonders für alleinerziehende Mütter, Familien mit mehreren Kindem, arbeitslose Menschen und ausländische Mitbürger. Die Ergebnisse der Lebenslagenuntersuchung von Caritas und Diakonie hätten diese Einschätzung mit notwendigen Fakten untermauert. "Die Schlußfolgerungen aus der Untersuchung sind für die Arbeit der Caritas eine wichtige Grundlage, um Caritasdienste zielgerichtet, optimal, entsprechend den Bedürfnissen auszurichten", so Heller

Gerade in Zeiten knapper Kassen schätzte Heller dankbar ein, daß vorhandene Dienste der Caritas gehalten, teilweise sogar ausgebaut werden konnten. Unter dem Leitwort: "Not sehen und handeln", setze sich die Caritas als Wohlfahrtsverband der Katholischen Kirche auch weiterhin anwaltschaftlich für so-zial Benachteiligte, für Menschen mit ihren mannigfaltigen Sorgen und Nöten im Freistaat Thüringen ein. Mit dem Verweis auf die Statistik des Caritasverbandes unterstrich Heller die vielfältigen gemeinsamen Aufgaben im Bistum Erfurt. So seien in 317 Mitgliedseinrichtungen und Diensten mit einer Gesamtkapazität von 9111 Plätzen 3878 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz für ihre Mitmenschen

Nachdem der Caritasdirektor darüber informiert hatte, daß das Leitbild des Deutschen Caritasverbandes in Kraft gesetzt worden ist, beschloß die Vertreterversammlung einstimmig, für den Diözesan-Caritasverband ein eigenes Leitbild zu erarbeiten. Dazu wird aus allen Bereichen eine Arbeitsgruppe gebildet. Das Ergebnis soll in absehbarer Zeit vorliegen. Auf der Tagesordnung stand ebenfalls die Wahl der Delegierten für die Vertreterversammlung des Deutschen Caritasverbandes, die im Oktober 1999 in Berlin stattfinden wird

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 49 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 06.12.1998

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