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Bistum Magdeburg

Von der Huysburg auf die "Piaburg"

Caritas

Dingelstedt (dw) - Auf der Huysburg ist es stiller geworden. Die Bewohner des Behindertenheimes der Caritas-Trägergesellschaft St. Mauritius sind vor einigen Wochen vom Berg herunter in den nahegelegenen Ort Dingelstedt umgezogen, in einen schönen, geräumigen Neubau. Die Benediktinermönche der Huysburg vermissen die herzliche und offene Art ihrer bisherigen Nachbarn, deren bisheriges Domizil längst nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen entsprach. Dem Prior Athanasius Polag fehlt besonders Otfried Günter, der den großen Besucherbussen immer den Weg durch die enge Hofeinfahrt der Burganlage wies

Die Mönche trösten sich ebenso wie die Behinderten damit, daß es kein Abschied auf Nimmerwiedersehen war. Gegenseitige Besuche und gemeinsame Gottesdienste im Gemeinschaftsraum der neuen Wohn- und Förderstätte sind fest geplant. Außerdem haben die Frauen und Männer ein Stück Huysburg mit ins Tal genommen. Die heilige Pia, die vor fast 1000 Jahren als Einsiedlerin auf dem Huy lebte, ist Namenspatronin für die neuerbaute Einrichtung. Die Architekten haben dem ringförmigen Bauwerk zudem den Charakter einer Burg gegeben, Burgturm mit Fähnchen eingeschlossen

Die "Piaburg" ist aber lediglich als Anspielung auf die historischen Wurzeln zu verstehen, versicherte Heimleiter Ernst Günther. Schießscharten und Befestigungsanlagen gibt es nicht, Bewohner und Betreuer suchen ganz bewußt den Kontakt zur übrigen Dorfbevölkerung und zur näheren Umgebung. Nachdem sie am 28. November mit Bischof Leo Nowak und anderen geladenen Gästen die Einweihung gefeiert hatten, öffneten sie am Tag darauf erstmals die Türen für die Dingelstedter Bürger. Für die Zukunft sind viele gemeinsame Veranstaltungen geplant, unter anderem haben die "Pia-Burgherren und -damen bereits die ortsansässige Mundart-Gruppe zu sich eingeladen. In sechs Wohngruppen können bis zu 82 Erwachsene in der neuen Einrichtung leben, auf der Huysburg waren es 65. Das alte Heim, das die Magdeburger Caritas-Trägergesellschaft St. Mauritius vor rund fünf Jahren vom Kreispflegeheim übernahm, läßt das Bistum Magdeburg derzeit gründlich sanieren. Dann soll es als Gäste- und Begegnungshaus genutzt werden

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 49 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 06.12.1998

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