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Aus der Region

Mit Feuereifer durch klirrende Kälte

Sternsinger

Bad Düben (dw) - Während ihre Klassenkameraden noch ein letztes Mal in diesem Jahr die Schulbank drücken, wird Katharina Petersohn am 22. Dezember mit Bundeskanzler Schröder im Blitzlichtgewitter stehen. Die Bad Dübenerin vertritt mit drei weiteren Sternsingern aus ihrer Gemeinde und der pastoralen Mitarbeiterin Gisela Frank das Bistum Magdeburg beim Bundeskanzlerempfang für Sternsinger aus ganz Deutschland

Schon um halb zwei in der Nacht muß die kleine Reisegruppe in Bad Düben aufbrechen, um pünktlich zum Empfang in Bonn zu sein. Die Siebt- bis Zehntkläßler freuen sich auf die Fahrt, besonders darauf, viele andere Kinder und Jugendliche zu treffen, die Anfang Januar als Sternsinger von Haus zu Haus ziehen. In der Dübener Pfarrei Heilige Familie gibt es diese Tradition bereits seit 1991, Katharina Petersohn ist ebenso wie ihre Reisebegleiter Patricia Arndt, Mirjam Haag und Daniel Schneider seit fünf Jahren dabei

"Fast immer werden wir gastfreundlich aufgenommen, hier und da gibt es sogar heißen Tee" erzählen sie. Drei Tage lang gehen sie in Bad Düben und umliegenden Ortschaften von Haus zu Haus, oft bei klirrender Kälte. Schon öfters haben die vier erlebt, daß sich jemand auf der Straße nach ihnen umgedreht und gelacht hat. "Man merkt, daß manche nicht wissen, was es mit dem Sternsingen auf sich hat", sagt Daniel Schneider. In seiner Schulklasse wissen alle, daß er als Sternsinger durch die Lande zieht. "Sie finden das okay", glaubt er

In den Tagen vor Weihnachten jagt für die Bonn-Reisenden in diesem Jahr ein Termin den nächsten. Sie proben gemeinsam mit ihrer Religionslehrerin Gisela Frank nicht nur für ihren Sternsinger-Einsatz, sondern auch noch für ein Krippenspiel, das Heiligabend in der Pfarrkirche aufgeführt werden soll

Bundeskanzler Schröder greift mit dem Sternsinger-Empfang eine Tradition seines Amtsvorgängers Kohl auf. Der hatte 15 Jahre hintereinander immer am Dreikönigstag Sternsingergruppen aus allen deutschen Bistümern empfangen. Anders als Kohl trifft Gerhard Schröder die Kinder und Jugendlichen bereits vor der offiziellen Eröffnung der Aktion, die in diesem Jahr am 28. Dezember mit Bischof Reinhard Lettmann in Münster stattfindet

Wie in den Jahren zuvor werden die Teilnehmer am Bundeskanzlerempfang durch ein Preisausschreiben der Zeitschrift "Sternsinger" ermittelt. Das Bistum Erfurt vertreten in Bonn die Sternsinger aus der Bad Langensalzaer St.-Marien-Gemeinde, Görlitz wird durch die St.-Hedwigs-Gemeinde in Neuhausen vertreten, aus dem Bistum Dresden-Meißen fahren die Geithainer St.-Bruno-Sternsinger. Im Januar '98 sammelten rund 500 000 Sternsinger deutschlandweit 52,4 Millionen Mark für Kinder in Not und erzielten damit ein Rekordergebnis

Berlin 130 296 102

Dresden-Meißen 148 246 933

Erfurt 143 399 490

Görlitz 17 42 950

Magdeburg 129 249 310

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 52 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 27.12.1998

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